So., 16.08.15 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Google greift an. Der mächtigste Internet-Konzern der Welt strukturiert sich durch einen spektakulären Schritt neu. Unter dem Namen „Alphabet" sollen noch mehr Milliarden frei werden, um mit Innovationen in alle Bereiche des Lebens vorzudringen. Das Ziel: „Die Welt besser machen" - überall dort, wo unsere Zukunft entschieden wird: Autos ohne Fahrer; Stratosphären-Ballons, die Internet in die entlegensten Winkel der Welt bringen; Kontaktlinsen, die den Blutzuckerspiegel messen; automatisierte Fabriken; vernetzte Häuser.
Es könnte der Beginn einer neuen „digitalen Revolution" sein - der Zeitpunkt, von dem an nicht mehr nur die Online-Welt, sondern unser gesamtes Leben in Einsen und Nullen ausgedrückt werden kann. Es könnte aber auch das Ende des Datenschutzes sein - denn fast alle dieser Innovationen funktionieren nur mit möglichst vielen, perfekt kombinierten Daten der Nutzer. Schon jetzt beherrscht Google den Markt der Internet-Suche, der Online-Videos und der Smartphone-Betriebssysteme und verdient seine Milliarden mit Werbung. Auch dafür ist der Gigant auf unsere Daten angewiesen.
Nicht nur Datenschützer machen sich Sorgen. Die deutsche Wirtschaft fürchtet, abgehängt zu werden. Denn für die komplett vernetzte Produktion von Morgen, die „Industrie 4.0", ist Deutschland schlecht vorbereitet. Es fehlen die digitale Infrastruktur, der Mut, die Risikobereitschaft - und oft auch die Ideen des Silicon Valley. Dort arbeiten neben Google hunderte Firmen daran, die Märkte der Zukunft zu beherrschen.
Ist Googles Weg zur Weltmacht eine Gefahr für unseren Datenschutz und unsere Arbeitsplätze? Müssen wir damit leben, wenn dafür unser Leben angenehmer wird? Und wer kann Google kontrollieren?
Darüber diskutiert ARD-Programmdirektor Volker Herres im ARD-Presseclub mit den Gästen:
Philip Banse, freier Journalist
Miriam Meckel, Wirtschaftswoche
Mario Sixtus, freier Journalist und Blogger
Marina Weisband, Publizistin