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Presseclub

Anfang der Woche hofften viele noch auf eine mögliche Entspannung. Russlands Präsident Putin hatte angekündigt, Truppen von der ukrainischen Grenze abzuziehen. Die intensive Pendel-Diplomatie schien Wirkung zu zeigen. Doch jetzt spitzt sich die Lage wieder zu. Nach den Erkenntnissen der NATO gibt es keine Hinweise für Truppenverlegungen. US-Präsident Biden warnte einmal mehr vor der „sehr hohen“ Gefahr, dass Putin in den nächsten Tagen angreife. An der Frontlinie wurde unterdessen von Gefechten berichtet, deren Hintergründe nach wie vor unklar sind. Die Sorge ist groß, dass schon ein kleiner Zwischenfall einen großen Krieg auslösen könnte.

Nach Angaben der US-Regierung hat Russland in den letzten Wochen rund 150.000 Soldaten unweit der ukrainischen Grenze zusammengezogen. Der Kreml macht Druck: Er fordert den Rückzug aller US-Truppen aus den NATO-Mitgliedstaaten in Südost- und Ostmitteleuropa. Sollten die USA nicht die geforderten Sicherheitsgarantien geben, wäre Moskau „gezwungen zu reagieren, einschließlich mit militärisch-technischen Mitteln“, erklärte das russische Außenministerium. Inzwischen wurde der stellvertretende US-Botschafter ausgewiesen. Die EU hingegen will Russland mit der Androhung schärferer Sanktionen und zugleich Gesprächsbereitschaft zum Einlenken bewegen. Seit Freitag tagt die Münchner Sicherheitskonferenz. Es ist das weltweit führende Forum für Debatten in der Außen- und Sicherheitspolitik. Russland hat erstmals seit mehr als 20 Jahren keine Delegation zur Konferenz entsandt – kein gutes Zeichen. Steht eine Invasion kurz bevor oder wird der Krisenzustand noch Wochen lang andauern? Welche Strategie fährt Putin, was will er erreichen? Welche Zugeständnisse kann es geben, um eine Eskalation zu verhindern?

Darüber diskutiert WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn mit den Gästen:   

Gérard Foussier, Publizist

Erik Kirschbaum, freier Journalist

Paul-Anton Krüger, Süddeutsche Zeitung  

Helga Schmidt, Westdeutscher Rundfunk

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