SENDETERMIN So., 29.05.22 | 12:03 Uhr | Das Erste

Presseclub

In NRW stehen die Zeichen auf Schwarz-Grün. Am Sonntag wollen beide Parteien darüber entscheiden, ob sie in Koalitionsverhandlungen einsteigen. Werden sie sich einig, wäre das ein historisches Vorhaben. Noch nie zuvor gab es ein Bündnis zwischen CDU und Grünen im bevölkerungsreichsten Bundesland. Und auch in Schleswig-Holstein deutet vieles auf eine schwarz-grüne Hochzeit hinaus. Wenn alles klappt, hätten wir bald vier schwarz-grüne Landesregierungen in Deutschland. Wächst da ein neues Machtzentrum heran, was die Ampel in Berlin unter Druck setzt?

Bei den Grünen läuft es im Augenblick richtig gut: Annalena Baerbock und Robert Habeck gehören zu den beliebtesten Politikern in Deutschland, bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und NRW erzielte die Partei Spitzenwerte. Bald könnte die Partei in elf Ländern mitregieren, wenn man die Dreierbündnisse mitzählt. Woher rührt der grüne Höhenflug? Liegt es an der guten Performance ihrer Minister oder eher an den politischen Inhalten, die sie vertreten? Die Grünen haben seit dem Ukrainekrieg ihre pazifistischen Überzeugungen endgültig ad acta gelegt und ihre ökologischen Ziele zumindest vorübergehend ausgesetzt. Diese Wandlung trifft auf zwei junge, ehrgeizige CDU-Ministerpräsidenten, Wüst und Günther, die das schwarz-grüne Projekt offenbar mit aller Kraft wiederbeleben wollen, an dem schon vor der Bundestagswahl im Hintergrund so stark gearbeitet worden war. Dafür ist die CDU in Kiel sogar bereit, ihren bisherigen Partner FDP in die Wüste zu schicken. Ist eine Allianz der alten Feindbilder auch eine Macht-Alternative im Bund? Ist die Ampel vielleicht nur ein historischer Ausrutscher? Wie lange können SPD und FDP noch zulassen, im Schatten der Grünen zu agieren?   

Darüber diskutiert Isabel Schayani mit den Gästen:  

Jan Fleischhauer, Focus Kolumnist

Yasmine M’Barek, ZEIT ONLINE

Jochen Trum, WDR-Landespolitik

Ulrike Winkelmann, taz.die Tageszeitung

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Westdeutscher Rundfunk
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