Rafael Gareisen als Paul Blake

Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) und ihr Sohn Paul (Rafael Gareisen) ermitteln gemeinsam
Cathrin Blake und ihr Sohn Paul ermitteln gemeinsam | Bild: ARD Degeto / Züli Aladag

Sie spielen Paul Blake, Cathrins Sohn. Wie würden Sie das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn beschreiben?

Prinzipiell verbindet die beiden eine große Liebe und die Erinnerung an eine schöne gemeinsame Vergangenheit. Mit dem Verschwinden von Liam gab es allerdings einen Riss in der Beziehung der beiden. Durch die destruktive Trauerbewältigung mit Alkohol und Medikamenten seitens Cathrin und dem Wegschicken des jungen Pauls entstand ein Bruch, der sich durch das gemeinsame Leben zieht. Das Ausarbeiten dieses Spannungsfeldes zwischen der absoluten Nähe und den wiederkehrenden Vertrauensbrüchen war für mich das Spannende an der Arbeit mit Züli und Désirée.

Sie haben in "Russendisko", aber auch in internationalen Produktionen wie Steven Spielbergs "Bridge of Spies – Der Unterhändler" und in der Hollywood-Produktion "Die Bücherdiebin" mitgespielt. Wie waren die zweisprachigen Dreharbeiten in Irland?

Der "Irland-Krimi" war für mich die sechste Produktion mit Englisch als Setsprache und somit eine Herausforderung, die ich als solche schon gekannt habe. Was allerdings neu und sehr spannend war, ist das wortwörtlich zweisprachige Arbeiten gewesen. Auf Deutsch zu spielen und englische Antworten zu bekommen, habe ich mir schwierig vorgestellt – hat aber in der Praxis sehr gut funktioniert. Durch Leseproben, Gespräche mit Züli und den irischen Darstellern entstand ein Vertrauensverhältnis, in dem man sich komplett auf das Spielen konzentrieren konnte und die Sprache fast nebensächlich wurde.

Ihr Vater ist ebenfalls Schauspieler. Sprechen Sie mit ihm, wenn Sie sich auf einen Dreh vorbereiten? Welchen Rat hat er Ihnen nach Irland mit auf den Weg gegeben?

Mein Vater ist für mich schon immer ein wichtiger Anker gewesen. Er hat mir schon bei meinen ersten Gehversuchen im Metier geholfen, Rollen eigenständig zu erarbeiten, indem wir über die Geschichte, die Rolle und die Parallelen zu mir und meinen Erfahrungen gesprochen haben. Das gab mir die Sicherheit, mich in der Psychologie meiner Rollen auszukennen, und hat gleichzeitig Spaß gemacht. Das ist auch bis heute so. Wenn ich ein wichtiges Projekt vorzubereiten habe oder in der Rollenarbeit nicht weiterkomme, erzähle ich alles und bekomme meist Fragen gestellt über Punkte die ich noch nicht im Detail durchdacht habe. Sein Rat für Irland war: Have fun my son!