Fragen an Jasmin Gerat

Die neue Chefermittlerin Stascha Novak (Jasmin Gerat) ist selbstbewusst und raffiniert.
Die neue Chefermittlerin Stascha Novak ist selbstbewusst und raffiniert. | Bild: ARD Degeto / Conny Klein

Frau Gerat, was hat Sie an der Rolle Stascha Novak und an dem Format "Der Kroatien-Krimi" überzeugt?

Eine Figur über einen längeren Zeitraum zu entwickeln, kennenzulernen und mich immer wieder neu auszuprobieren zu dürfen, ist für mich ein wahnsinnig spannender Prozess. All das bietet mir diese Reihe und meine Rolle Stascha Novak.

Stascha Novak eilt ein Ruf als "intrigante, männerhassende Zicke" mit beeindruckender Erfolgsbilanz voraus, in Zagreb möchte man sie aber nicht befördern. Wie arbeitet Stascha und wie tickt sie als Mensch?

Stascha ist sehr direkt und dickköpfig. Das sind schon mal ein paar unserer Gemeinsamkeiten. (lacht) Sie liebt ihren Beruf, und neben ihrer Familie gibt es absolut nichts, was sie jeden Tag leidenschaftlicher antreibt, ihr Bestes zu geben. Sie ist ein hoch intuitiver und energetischer Mensch und prüft sehr genau, wen sie an sich ranlässt und wer neben ihrer toughen Seite auch ihre Sensibilität kennenlernen darf. Stascha ist eigentlich eine Leitwölfin. Als Einzelgängerin hat sie kein Problem, ihre Fälle autark anzugehen, daher fällt es ihr nicht immer leicht, ihre extrem schnellen, impulsiven Handlungen rechtzeitig mit allen Teamkollegen abzugleichen.

Als Stascha nach Split beordert wird, hegt sie da Vorurteile gegenüber ihren neuen Kollegen? Wie begegnet sie ihnen?

Die Polizei-Welt ist, bis auf wenige Ausnahmen, eine Männerdomäne, und besonders in Kroatien haben Frauen dort nichts zu suchen. Das wird natürlich nicht offen ausgesprochen, aber es gab keinen Tag in Staschas Alltag in Zagreb, an dem sie das nicht zu spüren bekommen hat. Ziemlich derbe und übergriffige Erfahrungen hat sie dort gemacht. Insofern kam die Versetzung wie gerufen. Dennoch geht sie stark davon aus, dass die Jungs in Split dieselben Macho-Spinner sind, und ist dort auch weiterhin auf der Hut. Im ersten Fall, den sie gemeinsam mit ihren Kollegen zu lösen hat, testen sich alle gegenseitig aus, und am Ende meiner Einstiegsfolge wird klar sein, ob diese Zusammenarbeit auf Dauer funktionieren kann.

Eine von Staschas Eigenarten ist es, sich mit den Leichen zu unterhalten. Warum macht sie das?

Weil sie das schon ihr ganzes Leben gemacht hat. Ihr Vater war Bestatter und das Leichenschauhaus so etwas wie der Spielplatz von Stascha und ihrer Schwester Minka. Sich mit Leichen zu unterhalten, war für sie schon immer etwas ganz Natürliches. Diese Zwiegespräche sind schon fast zärtliche und liebevolle Begegnungen, weil für sie die Leichen nicht tot sind, sie nimmt sie weiterhin respektvoll als sprechende Seelen wahr. Ich persönlich liebe die Szenen,in denen Stascha mit den Leichen spricht, sehr. Da sie die "Sprache der Toten" versteht, kann sie diese Momente als Informationsquelle nutzen und erfährt Details, die anderen verborgen bleiben.

Gab es Szenen, die eine besondere Herausforderung für Sie darstellten?

Ich liebe Action und körperlich anspruchsvolle Szenen! Insofern bin ich sehr happy, dass ich mich schon bei den ersten Folgen mit Knarre auf den Boden werfen durfte.

Sie haben gut zwei Monate in Kroatien gedreht. Was war Ihr persönlicher "Kroatien"-Moment?

Es klingt fast kitschig, aber ich kann es nicht anders beschreiben: Ich hatte von Anfang bis Ende der Dreharbeiten ein tiefes Gefühl von "Zuhause sein". Das Land, die Kultur und besonders die Menschen haben mich berührt und, es ist paradox, aber ich konnte meine verschüttete, kroatische Seite mütterlicherseits zum ersten Mal so intensiv über längere Zeit spüren und ausleben. Diese Wärme, die Herzlichkeit und die Lebensfreude der Kroaten ist mir so nahe! Endlich bin ich am Tisch nicht mehr die, die am lautesten lacht und das meiste Temperament hat!

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