Die Episodenrollen

Max von Thun als Sandro Vittori-Ricciardi

Sandro Vittori-Ricciardi (Max von Thun) spioniert Dalla Lana nach....
Sandro Vittori-Ricciardi spioniert Dalla Lana nach ... | Bild: ARD Degeto / Nicolas Maack

Sie spielen in der Jubiläumfolge Sandro Vittori-Ricciardi. Was ist das für ein Mensch?

Sandro ist ein "Emporkömmling", der offensichtlich wenig Skrupel hat, seine Interessen durchzuboxen. Seine Eitelkeit und sein Opportunismus treiben ihn dabei wohl am meisten an.

Während der Dreharbeiten mussten Sie sich für einige Szenen in Ihr 15 Jahre jüngeres Ich verwandeln – eine besondere Erfahrung?

Der Prozess der Verwandlung macht mir beim Drehen immer besonderen Spaß – egal, ob Zeitreisen oder Typveränderungen. Die Illusion des jüngeren Sandro klappt ja auch nur in Zusammenarbeit mit der Kamera, Regie und Maske. Es gibt zwar Dinge, die man machen kann, trotzdem bleibe ich so alt wie ich bin, was sich nicht immer kaschieren lässt. Da müsste man dann digital an die Sache rangehen.

Nadja Bobyleva als Manuela

Signorina Ellettra (Annett Renneberg, re.) lädt Manuela (Nadja Bobyleva, li.) und ihre Mutter Barbara (Nina Kronjäger) in die Questura ein.
Signorina Ellettra lädt Manuela und ihre Mutter Barbara in die Questura ein. | Bild: ARD Degeto / Nicolas Maack

Ihre Rollenfigur ist eine junge Frau, die durch Gehirnverletzungen auf dem geistigen Stand eines Kindes stehengeblieben ist. Wie haben Sie sich dieser Rolle genähert?

Eine Herausforderung war es allemal. Ich war extrem aufgeregt, denn bei einer Rolle wie dieser besteht immer die Gefahr, dass es lächerlich wirken kann. Ich musste den Ton so treffen, dass es nicht zu viel ist, aber trotzdem glaubwürdig bleibt. Um mich auf meine Rolle vorzubereiten, habe ich mich mit den Kindern in meiner Umgebung auseinandergesetzt, ihre Sprache, Bewegungen und Attitude beobachtet und studiert. Und dabei versucht, mein inneres Kind zu entdecken. Es stellte sich zum Glück leichter heraus, als ich dachte. Sobald ich in Manuelas Kostüm steckte, war ich sie und bin mit ihr verschmolzen. Zwischen den Takes bin ich nicht mehr aus der Rolle ausgestiegen, blieb Manuela. Anfangs war es befremdlich, aber das Team hat mich als Manuela akzeptiert, ohne mein fremdes Verhalten in Frage zu stellen. Das war eine tolle Erfahrung! Am ersten Tag, als ich lange auf meine erste Szene warten musste, bin ich in den Garten gegangen und habe die Welt aus Kinderaugen betrachtet. Als ich mich dann selbst mit Steinen spielend vorfand, war klar, jetzt habe ich sie gefunden.

Welche Szene in "Ewige Jugend" war für Sie besonders spannend?

Die erste Szene ist immer die aufregendste, weil man noch nicht weiß, wie die Figur wirklich agieren wird. Es gehörte zur ersten Szene, dass ich viel Kuchen essen durfte. Die anderen haben mich bemitleidet, aber ich fand es großartig. Ich habe immer auf den nächsten Take gehofft, dass ich wieder Kuchen essen darf. Und das Aufeinandertreffen mit meinem Peiniger war spannend. Schon beim Lesen fühlte sich diese Szene so intensiv an, dass ich richtig Angst vor ihr hatte. Da passieren so viele Ebenen gleichzeitig. Davor hatte ich großen Respekt.

Hildegard Schmahl als Contessa Demetriani Lando-Continui

Contessa Demetriana (Hildegard Schmahl) ist eine angesehene Persönlichkeit in Venedig.
Contessa Demetriana ist eine angesehene Persönlichkeit in Venedig. | Bild: ARD Degeto / Nicolas Maack

Was ist die Contessa für ein Charakter?

Die Contessa Lando Continui zu spielen, ist natürlich keine leichte Aufgabe. Den wundervollen Palast zu betreten, in dem wir drehen durften, ließ mich sofort fühlen, wie weit ich davon entfernt bin, mir ein Leben in derartigen Räumen vorstellen zu können und wie es sich anfühlen mag, dort aufzuwachsen und Teil einer derartigen Familie zu sein. Was mir einen inneren Zugang zu dieser Figur verschaffte, war der Gedanke, dass diese Frau sich auf die Suche nach Wahrheit begibt, was die Tragödie ihrer Enkelin betrifft, und sich plötzlich selbst im Zentrum von Schuld, Gewalt und Fehleinschätzung befindet. Da drängte sich natürlich sofort die Geschichte von Ödipus auf, wenn auch in unserer Geschichte die Sache nicht ein so vernichtendes Ende hat.

Wie war es in der beeindruckenden Kulisse Venedigs zu drehen?

Ich war sehr glücklich, in Venedig arbeiten zu dürfen. Ein Riesengeschenk! Seit sehr vielen Jahren besuche ich Venedig, natürlich immer während der Biennale, auch um hier mit meiner Familie Feste zu feiern und meinen Kindern und heute Enkelsöhnen diesen Ort zu zeigen.

Andreas Pietschmann als Teo Lando-Continui

Teo Lando (Andreas Pietschmann) kehrt nach langer Zeit nach Venedig zurück.
Teo Lando kehrt nach langer Zeit nach Venedig zurück. | Bild: ARD Degeto / Nicolas Maack

Was ist Teo Lando-Continui für ein Charakter?

Teo ist im wahrsten Sinne des Wortes ein verlorener Sohn. Durch seine Familie ziehen sich seit langem tiefe Risse und offene Wunden, die sich niemand – auch er selbst nicht – zu schließen traut. In der von autoritären Hierarchien zerrütteten alten Familie wähnt er sich als den größten Verlierer. Das ist sein Antrieb.

"Ewige Jugend" ist bereits Ihr zweiter Einsatz als Episodendarsteller bei "Donna Leon". Was macht die Krimireihe so besonders?

Ich hatte jedes Mal eine tolle Zeit während der Dreharbeiten. Das Besondere ist natürlich der Zauber der wundervollen Stadt Venedig, der sich auf das gesamte Team überträgt und der uns allen hilft, das Publikum in eine andere Welt zu entführen. Ich habe die Arbeit im "Donna Leon"-Team immer als sehr harmonisch und inspirierend empfunden.

Nina Kronjäger als Barbara Magello-Ronchi

Barbara (Nina Kronjäger) und Teo (Andreas Pietschmann) sind seit Jahren getrennt.
Barbara und Teo sind seit Jahren getrennt. | Bild: ARD Degeto / Nicolas Maack

Sie spielen die Mutter von Manuela, die durch einen vermeintlichen Unfall schwere Hirnschäden erleidet. Was ist Barbara Magello-Ronchi für ein Mensch?

Barbara war kein braves Mädchen. Sie war ein böses Mädchen und hat sich ihre eigenen Regeln gemacht. Sie hat gelebt, als ob es kein Morgen gäbe. Keine Ahnung, wie sie an diesen braven Jungen aus reicher Familie geriet. Ihre Schwiegermutter sorgte jedenfalls dafür, dass sie so nicht weitermachen konnte. Nach dem vermeintlichen Unfall ihrer Tochter Manuela ist sie deren beste Kameradin und hat sich den Regeln der Familie unterworfen. Wir sind ja in Italien! Was die Familie sagt, ist Gesetz.

Was hat Ihnen an den Dreharbeiten in Venedig besonders gefallen?

Das ist schwer zu entscheiden: Der Weg zur Arbeit mit dem Boot durch die Kanäle? Die Tramezzini am Set? Die umwerfend schöne Stadt, die insgesamt aussieht wie Filmkulisse? Die Basis am Set im Palazzo Zenobio? Das Wochenende am Strand? Die Pizza mit Blick auf Giudecca? Der über die Maßen entspannte Regisseur, der genau zuhörte und Spaß am Entwickeln des Charakters hatte? Das ebenso entspannte Kostüm- und Maskenteam, das sich optisch an meiner Figur austobte? So könnte ich ewig weiter aufzählen. Fakt ist, wir haben in einer Stadt gearbeitet, wo andere Urlaub machen. Das sagt alles. Ich kam bester Laune und erholt zurück.

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