Fragen an Pasquale Aleardi

Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi) versucht mit losen Fäden den kniffligen Fall zu verbinden.
Kommissar Dupin versucht mit losen Fäden den kniffligen Fall zu verbinden. | Bild: ARD Degeto / Wolfgang Ennenbach

Was unterscheidet Kommissar Dupin von anderen Kommissaren in der deutschen Fernsehlandschaft?

Dupin hat einige ziemlich skurrile Macken, etwa wenn er an einem Fall arbeitet, dann rund um die Uhr. Er nimmt dann auch mal die Fotos der Opfer mit nach Hause und tapeziert damit sein Wohnzimmer. Er baut aus Fakten und Hinweisen seltsame Konstrukte, die nur für ihn nachvollziehbar sind. Dupin ist eigentlich immer "online", sein Hirn, arbeitet pausenlos, er träumt auch von seinen Fällen, was in einer der neuen Folgen explizit gezeigt wird. Außerdem ist er rebellisch Obrigkeiten gegenüber, emphatisch Opfern gegenüber, leidenschaftlich und sehr ruhelos, quasi ständig in Bewegung. Ein toller komplexer Charakter.

Hat er sich im Laufe der Jahre verändert?

Nicht wirklich. Seine Macken sind immer noch ausgeprägt bzw. die Art und Weise, wie er einen Fall löst, ist nach wie vor sehr eigen. Der Unterschied liegt eher darin, dass wir jetzt in den neuen Folgen zum ersten Mal genauer sehen, wie er seine Eigenarten auch in seinem privaten Umfeld auslebt, und damit seine Beziehung belastet. Was ich sehr gut nachvollziehen kann. Wer, außer Dupin, steht schon auf Fotos von Leichen im Wohnzimmer?

Wie hat sich Dupin in der Bretagne eingewöhnt?

Auf menschlicher Ebene hat er die eigenwilligen "Kauzigkeit" der Bretonen schätzen gelernt. Er ist ja selbst ein äußerst eigenwilliges Exemplar von Mensch, insofern hat ihn das Schicksal an den richtigen Ort versetzt. Außerdem hat er als Stadtmensch gelernt, mit den Gezeiten und unberechenbaren Wetterstimmungen der Bretagne umzugehen, und ist davon inspiriert. Wenn sein Hirn allzu arg rattert, steht er äußerst gern knietief im Meer, um runterzukommen.

Was haben Sie in die Rolle des Kommissar Dupin eingebracht?

Bei der Auseinandersetzung mit der Figur war mir immer wichtig, Leidenschaft, Ruhelosigkeit und eine veritable Macke auszudrücken. Dupin soll, wann immer möglich, in Bewegung sein und sensorisch an seine Fälle rangehen. Wenn zum Beispiel sein Notizbuch für seine visuellen Einträge nicht mehr ausreicht, dann wird ein Konstrukt an Ort und Stelle gebaut, was ihm auf die Sprünge hilft – notfalls werden Möbel umgestellt, Gegenstände beschriftet, Erkenntnisse in den nassen Sandstrand skizziert. Seiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, die für die Lösung des Falles entscheidenden Zusammenhänge herzustellen. Das sorgt in seinem unmittelbaren Umfeld gleichzeitig für Unverständnis und Faszination.

Was ist für Sie das Besondere der Bretagne?

Die Farben in der Bretagne sind eine Pracht, die unberechenbaren Wetterumbrüche faszinierend. Einer der schönsten und kraftvollsten Flecken Erde die ich kenne. Man muss mal da gewesen sein. Vor allem, wenn man Fisch mag.

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