Fragen an Bruno Grass

Regisseur

Dupin (Pasquale Aleardi, re.) und sein Assistent Kadeg (Jan Georg Schütte) ermitteln in dem sagenumwobenen Wald von Brocéliande.
Dupin und sein Assistent Kadeg ermitteln in dem sagenumwobenen Wald von Brocéliande. | Bild: ARD Degeto / Wolfgang Ennenbach

Wie vertraut war Ihnen Kommissar Dupin, als Sie die Regie zu "Bretonische Geheimnisse" übernahmen?

Ich hatte bereits die ersten beiden Bände privat gelesen und mich natürlich auf die Umsetzung der „Bretonischen Geheimnisse“ vorbereitet, in dem ich mir die ersten sechs Folgen der Reihe angeguckt habe.

Kannten Sie die Bretagne?

Ja, ich war als kleiner Junge mit meiner Familie in den Sommerferien oft in Sables d´or im Norden der Bretagne. Ich habe sehr intensive Erinnerungen an diese Zeit. Vor sechs Jahren war ich dann mit meiner Frau und unseren Kindern in den Sommerferien auf der Crozon. Die Gerüche von Meer und Land kamen mir sehr bekannt vor. Ich verliebe mich immer wieder neu in die Bretagne.

In seinem neuen Fall ermittelt Kommissar Dupin hauptsächlich im Wald. Wie ist es gelungen, hier den Charakter der Bretagne einzufangen?

Das Drehbuch gab uns ein genaues Zeitfenster vor: Ein Tag – eine Nacht – ein zweiter Tag. Das erlaubte uns, Concarneau mit seiner atemberaubenden Küste und seinem wunderschönen Stadtbild als Startpunkt zu nehmen, von wo aus Dupin in den Wald seiner Kindheit fährt. Nachts kehrt er dann wieder zu Claire nach Hause zurück, um am nächsten Tag wieder in den Wald von Brocéliande aufzubrechen. So gibt das Meer seinen eigenen bretonischen Rahmen vor. Zudem ist der tiefe Wald in der Bretagne mit seinen gedrungenen Dörfern, den Seen und den Menhiren von seiner ganzen Anmutung her sehr mystisch. Der Wald ist einer der Hauptdarsteller.

Der sagenumwobene Wald von Brocéliande, der Zauberwald Merlins, spielt eine große Rolle. Wie haben Sie die märchenhaften Motive gefunden?

Drei entscheidende Leute hatten wir bei der Motivsuche an Bord: Fred le Gall, unseren mit allen bretonischen Wassern gewaschenen Locationscout, unsere zur Hälfte in der Bretagne lebenden Szenenbildnerin Ellen Laatz und unseren mit der Gegend sehr vertrauten Produzenten Mathias Lösel. Alle hatten tolle Ideen, und so fanden wir nach intensiver Suche die Orte, die wir uns gewünscht haben, um unseren Krimi so speziell bretonisch wie möglich zu erzählen.

Bevor Sie in das Regiefach wechselten, haben Sie als Lehrer unterrichtet. Ist es Ihrer Meinung nach wichtig, alte Sagen und Legenden als Teil der Kultur im Unterricht zu vermitteln?

Auf jeden Fall, erzählen sie uns doch wichtige Facetten unserer Kultur. Auch heute spielt das Mystische, das Sagenhafte in der Literatur und in der Filmwelt eine wichtige Rolle. Und wenn man es schafft, wie bei uns, einen Zugang über unsere Hauptfigur zu erzählen, die mit diesen Sagen und Legenden über seine Kindheit eng verbunden ist, kann man spielerisch einen persönlichen Zugang zu diesen Themen herstellen. Sich dieser Herausforderung zu stellen, war für mich äußerst spannend.

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