"So was hat es im deutschen TV noch nicht gegeben"

Autorin Katarina Schickling im Interview

Katarina Schickling
Katarina Schickling | Bild: privat

Tim Mälzer ist nicht nur ein beliebter Fernsehkoch. Für die ARD ist er auch schon mehrfach in Sachen Ernährungs-Aufklärung unterwegs gewesen. Warum ist er dafür so gut geeignet?

Tim Mälzer hat sich bei einem Termin kürzlich selbst als "typische Hausfrau" bezeichnet. Ich glaube, das trifft es ganz gut: Er ist, obwohl Profi-Koch, sehr nah an der Lebenswirklichkeit der Zuschauer. Er stellt die gleichen Fragen, die sich die meisten stellen würden.

Eines der vielen schönen Bilder im Film: Tim Mälzer und der wissenschaftliche Leiter der Studie, Professor Peter Nawroth, beim gemeinsamen Blutabnehmen. War es schwierig, einen der führenden Stoffwechsel-Experten Deutschlands dazu zu überreden?

Zunächst ja, weil Prof. Nawroth die Befürchtung hatte, dass wir einen weiteren Film mit vielen vermeintlichen Ernährungsweisheiten à la "Broccoli gegen Krebs" machen wollten. Aber nachdem ihm klar wurde, dass wir ganz ernsthaft an wissenschaftlichen Erkenntnissen interessiert sind, auch wenn die vielleicht gegen den Strich vieler Ernährungsapostel gehen, war er Feuer und Flamme.

Wie schwierig war es, die 45 Testpersonen für den Dreh bei der Stange zu halten?

Das war ehrlich gesagt die größte Herausforderung. Vier Wochen lang einem strikten Ernährungsregime folgen, das ist ja schon ein massiver Eingriff ins Privatleben der Probanden. Gar nichts naschen, keinen Alkohol zu trinken. Trotzdem sind alle dabei geblieben – sie hat die Neugier motiviert, herauszufinden, ob der Professor mit seiner These recht behält. Toll war auch das Gruppengefühl, das sich binnen kurzer Zeit eingestellt hat.

Wie haben Sie selbst und ihr Team sich eigentlich während der Dreharbeiten ernährt?

Wir haben oft mitgegessen – aber wir hatten natürlich den Vorteil, dass wir uns aussuchen durften, was und wie viel wir essen. Ich mochte ja ehrlich gesagt die Mittelmeerkost am liebsten. Tim stand mehr auf die deutsche Hausmannskost. Oft haben wir aber auch einfach zu den Burgern gegriffen – wir mussten ja filmen und hatten nicht so viel Zeit.

Sie haben schon viele Filme über Ernährung gemacht – was ist neu an der aktuellen Doku?

Als ich mit meinen Recherchen begonnen habe, hatte ich eigentlich erwartet, auf konkrete Ernährungsempfehlungen zu stoßen. Das wurde dann durch unsere Experten komplett auf den Kopf gestellt. Und dann war der Aufwand natürlich außergewöhnlich: Eine wissenschaftlichen Maßstäben genügende Studie solchen Ausmaßes, das hat es im deutschen Fernsehen so noch nicht gegeben. Wir wussten ja selbst nicht, was herauskommen würde. Insofern war jeder Drehtag spannend.

Welche drei Ernährungsregeln haben Sie aus den Recherchen und Dreharbeiten mitgenommen?

Ich persönlich mag Vollkornbrot gar nicht – und lasse das jetzt ohne schlechtes Gewissen weg. Ich bin weniger panisch, wenn mein Sohn mal wieder kein Gemüse essen mag, weil ich gelernt habe, dass es gar nicht so schwierig ist, die Vitaminversorgung sicherzustellen. Und ich bin generell entspannter: Essen, was mir schmeckt, und dabei nur ein bisschen die Kalorien im Blick behalten – das finde ich machbar!

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