Drehstart für den neuen rbb-"Polizeiruf 110: Bis aufs Blut" mit Maria Simon und Lucas Gregorowicz

Der rbb schlägt ein neues Kapitel im "Polizeiruf 110" auf und arbeitet mit dem Polnischen Fernsehen zusammen.

Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) ermitteln ab 2015 gemeinsam mit polnischen Kollegen
Olga Lenski und Adam Raczek ermitteln ab 2015 gemeinsam | Bild: rbb / Max Kohr

Im Oderland nahe Frankfurt (Oder) beginnen derzeit die Dreharbeiten für den neuen "Polizeiruf 110: Bis aufs Blut". Es ist ein besonderes Projekt: Zum ersten Mal arbeitet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) für einen "Polizeiruf 110" mit Telewizja Polska (TVP) zusammen und beleuchtet eine Region, die im deutschen Fernsehen bislang selten vorkommt.

Die Produktion der DOKfilm Fernsehproduktion GmbH entsteht im Auftrag des rbb für Das Erste. Gedreht wird bis zum 12. August u. a. in Frankfurt (Oder), Slubice, Swiecko und Potsdam. Regie führt Jakob Ziemnicki, ein Deutscher, der aus Polen stammt und dort aufwuchs. Das Drehbuch schrieben Uwe Wilhelm und Claudia Boysen.

rbb-Intendantin Dagmar Reim:

»Unser neues 'Polizeiruf'-Team geht im Wortsinne über Grenzen - in einer gemeinsamen deutsch-polnischen Ermittlergruppe. Maria Simon trifft als Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski auf ihren neuen Kollegen Adam Raczek, verkörpert von Lucas Gregorowicz. Mit ihren Ermittlungen dies- und jenseits der Oder schlägt der rbb ein neues Kapitel auf in der langen Geschichte des 'Polizeiruf'. Unsere Kolleginnen und Kollegen von Telewizja Polska unterstützen uns bei den nun beginnenden Dreharbeiten mit Rat und Tat, darüber freuen wir uns besonders.«

Dr. Juliusz Braun, Präsident von Telewizja Polska:

»Ich freue mich, dass wir mit einem so renommierten Sender wie dem Rundfunk Berlin-Brandenburg zusammenarbeiten. Wir haben die Chance, Erfahrungen auszutauschen und über andere Projekte ins Gespräch zu kommen. Die Serie 'Polizeiruf 110' hat inzwischen eine über 40-jährige Tradition. Polnische Zuschauer können sich vielleicht noch an Folgen erinnern, die TVP in den 1970er und 80er Jahren ausgestrahlt hat. Es ist auch sehr wichtig, dass es gelungen ist, hervorragende Schauspieler aus beiden Ländern für dieses Projekt zu gewinnen, was eine Garantie für ein hohes künstlerisches Niveau und Interesse seitens der Zuschauer ist.«

Bei ihrem ersten gemeinsamen Fall müssen Lenski und Raczek den Tod eines polnischen Studenten aufklären. Die Fernsehpremiere ist am 20. Dezember 2015 im Ersten geplant.

Worum geht es?

Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) ermittelt ab sofort mit Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) in einer deutsch-polnischen Ermittlergruppe im Grenzgebiet nahe Frankfurt (Oder). Lenski und Polizeihauptmeister Neumann (Fritz Roth) machen sich mit dem neuen Team und dem neuen Arbeitsort vertraut.

Bei einer Verkehrskontrolle in Polen flüchtet plötzlich ein Mann aus einem Auto, in dem ein Schwerverletzter liegt. Lenski überlegt nicht lange und bringt den Mann ins Krankenhaus. Doch jede Hilfe kommt zu spät: Der Student Tomasz Nowak (Tim Haberland) erliegt noch in der Nacht seinen Verletzungen. Raczek, vorzeitig aus seinem Urlaub gerufen, unterstützt seine neue Kollegin, da Lenskis polnische Sprachkenntnisse noch bescheiden sind.

Zunächst verdächtigen Lenski und Raczek den Fahrer des Wagens, Ramsan Dimaev (Tamer Yigit). Über den Tathergang schweigt er jedoch ebenso wie seine Frau Sazzit (Nilam Farooq). Was hatte das Opfer mit dem tschetschenischen Asylbewerber Dimaev zu tun?

Weder Marta Nowak (Danuta Stenka), die Mutter des Toten, noch seine Schwester Elzbieta Nowak (Barbara Wysocka) haben Veränderungen an Tomasz bemerkt. Nur, dass er zuletzt vollauf mit seinem Studium und seiner Bachelorarbeit beschäftigt war.

Ermittlungen in einem Boxclub

Weitere Ermittlungen führen Lenski und Raczek in den Boxclub von Anwalt Tobias Vogel (Christoph Luser). Hier hat Tomasz Nowak seit seiner Jugend trainiert. Trotzdem behauptet Vogel, Tomasz kaum gekannt zu haben. Aber warum hat die Kanzlei Vogel dem Studenten dann monatlich Geld überwiesen – und wofür?

Lenski und Raczek versuchen die Mosaiksteine mit der Unterstützung ihrer polnischen Kollegen Wiktor Krol (Bartek Swiderski) und Edyta Wisniewski (Katharina Bellena) nach und nach zusammenzusetzen. Der polnische Dienststelleneiter Karol Pawlak (Robert Gonera) überwacht die Arbeit des neuen Teams mit Argusaugen. Er ist sich der Bedeutung dieser neuen, einzigartigen Zusammenarbeit beider Länder äußerst bewusst. Das Projekt muss Erfolg haben, das ist sein Auftrag.

Fiktion und Wirklichkeit

Eine dauerhaft etablierte deutsch-polnische Mordkommission mit eigener Dienststelle und erweiterten Kompetenzen, so wie sie der neue „Polizeiruf 110“ mit Lenski und Raczek darstellt, ist bislang eine Film-Erfindung. Aber die Fiktion hat ein reales Vorbild: Das Gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit (GZ) in Swiecko bei Slubice. Seit 2007 tauschen dort deutsche und polnische Polizisten schnell und effizient Informationen aus, um grenzüberschreitende Kriminalität zu verhüten und zu bekämpfen. Erweiterte Kompetenzen schafft das deutsch-polnische Polizeiabkommen vom 15. Mai 2014, das am 9. Juli 2015 in Kraft getreten ist.

2 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.