Julia Jentsch als Michelle Grabowski

Michelle Grabowski (Julia Jentsch) macht sich auf die Suche nach ihrer Tochter, die unter mysteriösen Umständen
Michelle Grabowski macht sich auf die Suche nach ihrer Tochter, die unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. | Bild: ARD Degeto/BR/WDR/NDR/23/5 Filmproduktion / Gerald von Foris

Michelle Grabowski, Ende 30, ist nach ihrer Schulzeit ins bayerische Forstenau gezogen, um dort eine Ausbildung zur Krankenpflegerin zu beginnen. Schnell bekam sie damals von einem Mann, mit dem sie eine Affäre hatte, ein Kind und entschied sich, ihre Zukunft in Forstenau zu planen, wo sie für sich und ihre Tochter Janine eine bessere Lebensperspektive als in ihrer Heimat sah.

20 Jahre später und mittlerweile Mutter eines zweiten Kindes, arbeitet Michelle bei einem mobilen Pflegedienst in Forstenau. Sie ist stolz darauf, ihre beiden Töchter allein großgezogen zu haben. Die Auseinandersetzung mit ihrem geschiedenen Mann Christoph, dem Vater ihrer zweiten Toch ter, strengt sie an, und es fällt ihr schwer zu akzeptieren, dass Janine nun erwachsen ist und auf eigenen Beinen steht. Auf der Suche nach der vermissten Janine entdeckt Michelle, wie sehr die Lügen und Geheimnisse in ihrem eigenen Leben mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun haben.

»Es war sehr besonders, so lange Zeit mit einer Figur zu verbringen. Die dramaturgische Struktur ist hier anders als bei einem einzelnen Film und für mich nicht so leicht greifbar. Bei einem Spielfilm habe ich einen besseren Überblick: Wann sind die Höhe­ und Tiefpunkte? Wie verändert sich der Rhythmus, erkenne ich einen Bogen? usw. Bei so vielen Filmen für eine Geschichte, durcheinander gedreht, fällt mir dieser übergreifende Blick etwas schwerer. Wäre es besser, jetzt oder später dieses oder jenes zu zeigen? Aber ich habe dem Buch und der Regie vertraut und dann ist es auch wieder befreiend, sich manchmal wie in einer Art Chaos zu bewegen und einfach jeder einzelnen Szene zu folgen. Ich meine damit nicht wirklich ein Chaos, aber das Gefühl, dass sich vertraute Strukturen auflösen.«

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