Di., 16.12.08 | 18:50 Uhr
Das Erste
Die Bräuteschule 1958
Mitwirkende:
Elisabeth Jüngst
Hannah Dittrich
Julia Otten
Katharina Blass
Madeleine Wiese
Maike Prüter
Melanie Alexander
Nadja Kayser
Sabrina Trinks
Sandrin Mohn
Barbara Dittrich (Direktorin)
Antje Limbrock (Hauswirtschaftsmeisterin)
Jörg Henseling (Tanzlehrer)
Deutschland im Jahr 1958. In der Adenauer-Republik gilt: keine Experimente! Besonders für die Frauen: Sie sollten - lächelnd - dafür sorgen, dass der Ehemann zufrieden ist. Um als Hausfrau und Mutter bestehen zu können, wurden die Backfische auf so genannte Bräuteschulen geschickt. Dort erhielten sie Unterricht in Sachen Putzen, Kochen und Anstand. Es sollte ihnen vor allem eines klar werden: Der Hausfrauenberuf führt direkt in den sicheren Hafen der Ehe. Zehn junge, selbständige Frauen von heute begeben sich auf eine Zeitreise und lernen kennen, was die Gesellschaft von einer Frau in den 50er Jahren erwartet. Zusammen mit der Direktorin, ihren Lehrerinnen, dem Hausmeister und zwei Gehilfen leben sie für sechs Wochen in einem originalgetreuen Bräute-Internat. Aus Sandrin, Elisabeth und Hannah werden Fräulein Sandrin, Fräulein Elisabeth und Fräulein Hannah. Die Verwandlung geht nicht ohne Schwierigkeiten über die Bühne. Besonders Hannah, die Tochter der Direktorin, hat ihre Probleme die gewohnten Freiheiten aufzugeben. Gut, dass sie im Hausmeistergehilfen Adrian einen Lichtblick im strengen Internatsalltag finden kann. Sie flirtet, was das Zeug hält. Auch für die burschikose Sport- und Deutschstudentin Sandrin ändert sich so gut wie alles: sie hat bisher weder Kleider getragen noch vom Kochen viel Ahnung. Und nun wird ausgerechnet sie in der Bräuteschule eine tragende Rolle spielen. Sabrina hat mit Autoritäten so ihre Probleme. Wird sie es schaffen, mit Oberlehrerin Frau Limbrock, von den Mädels nur der Drachen genannt, auszukommen? Die Mädchen entdecken vieles, von dem sie zuvor so gut wie nichts wussten. Wer von ihnen wäre etwa auf die Idee gekommen, sich ein Abendkleid selbst zu schneidern? Hätten sie sich den Unebenen des Standardtanzes ausgesetzt? Ein Mal pro Woche dürfen die "Bräute" die graue Schuluniform ablegen und mit Petticoat und Dauerwelle losziehen. Dann geht es in die Milchbar, wo Cocktails, Rock 'n' Roll und die Tanzpartner aus der Kreisstadt warten. Die Mädels werden zu einer eingeschworenen Truppe, die sich auch in den Scharmützeln mit der Internatsleitung behaupten kann. Ihr beliebtestes Spiel: heimlich rauchen und sich ja nicht dabei erwischen lassen. Schwer genug, denn die Direktorin und die Lehrerinnen haben stets ein Auge auf die jungen Damen.
Folge 1: Die Stunde Null
Willkommen im Schloss Soonwald, Internat für Hauswirtschaft! 10 junge, selbstbewusste Frauen werden vom Lehrerstab begrüßt. Noch begleiten sie Eltern und Freunde, doch in einigen Minuten werden sie sich für sechs Wochen alleine durchschlagen müssen. In der Begrüßungsrede der Direktorin ist viel von Ordnung, Disziplin und Anstand die Rede und das lässt ahnen, dass die kommenden Wochen eine harte Zeit werden. Die Mädchen nehmen es noch gelassen, wenn auch der Lehrerstab, allen voran Oberlehrerin Limbrock einen gestrengen Eindruck macht. Doch schon die äußerliche Verwandlung in die 50er Jahre ist nicht jederfraus Sache. Die Haare werden mit Dauerwelle auf 50er Jahre getrimmt, die graue, steife Schuluniform und die Unterwäsche ruft Staunen hervor. Sandrin, Deutsch- und Sportstudentin, hat noch nie in ihrem Leben Röcke und Kleider getragen. Und nun muss es auch noch Unterwäsche mit Strumpfhaltern sein!
Die Lehrercrew interessiert vor allem eins: Wie fit sind ihre Schülerinnen als Hausfrauen? Die ersten Eindrücke sind niederschmetternd. Kochen, putzen, Betten machen - fast alles Neuland. Wie sollen wir es überhaupt schaffen, aus diesen Mädchen in sechs Wochen Hausfrauen zu machen, ist die große Frage. Die Direktorin schlägt einen strengen Kurs vor. Den die Mädchen auch gleich zu spüren bekommen. Laut Hausordnung sind ihnen Schokolade, Zigaretten und Alkohol auf den Zimmern verboten. Doch Verbote kann man umgehen.
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