Meike Droste als Carla Temme

Meike Droste als Carla Temme.
Meike Droste als Carla Temme. | Bild: ARD/Jens van Zoest

Was sind typische Fälle, mit denen sich die Risikoanalystin Carla Temme beschäftigt?

Da Deutschland das Land mit den meistdiagnostizierten Ängsten ist, versucht die No-Limit-Versicherung genau diese Menschen anzusprechen, um dann eine Versicherung für alle ihre persönlichen Ängste und Probleme zu finden.

Zu ihr kommt ein Mensch, der vor tiefgefrorenen Hühnchen Angst hat, jemand, der sich gegen Untreue versichern will, skurrile Fälle also. Beim ersten Durchlesen der Drehbücher, was haben Sie da gedacht?

Mich hat vor allem das Genre angesprochen, auf Englisch "Dramedy", eine Mischung aus Drama und Komödie. Ein Genre, das sich in Deutschland noch nicht wirklich durchsetzen konnte.
An der Figur Carla Temme interessierten mich zwei Aspekte: Zum Einen ein Geheimnis in ihrem Privatleben, das sie mit sich herumträgt und nur äußerst selten nach außen dringen lässt. Zum Anderen ihre absolute Durchschnittlichkeit. Sie ist eine ganz gewöhnliche Frau Mitte 30. Grundsätzlich gibt ihr die Arbeit einen starken Rahmen, eine klare Struktur vor, und suggeriert, dass dies ganz so ist, wie das Leben zu sein hat. Durch die verschiedenen Fälle, die anderen Menschen und deren unterschiedliche Sichtweisen entdeckt Carla neue und ihr unbekannte Lebenswelten. Das fand ich spannend.

Jetzt gibt es da auch noch den wunderbaren Mikael, der in ihr Leben tritt. Kann man da nochmal eine andere Facette von Carla sehen?

Ja, natürlich. Sie trifft auf einen Mann, der aus Schweden kommt, aus einer anderen Kultur, aus einer anderen Sprache. Sie trifft auf jemanden, der ganz anders lebt als sie, der ein komplett unstrukturiertes, chaotisches Leben führt. Mit dem sie aber sofort eine relative Vertrautheit herstellen kann, und das wirft sie ein wenig aus der Bahn.

"Mord mit Aussicht" ist zur Kultserie avanciert. "Frau Temme sucht das Glück" hat grosses Potenzial dazu. Wie gehen Sie damit um? Haben Sie das Gefühl, das muss jetzt genauso erfolgreich sein? Oder sind Sie da gelassener?

Ich glaube grundsätzlich, dass man keine Arbeit unter dem Vorsatz des unbedingten Erfolges machen kann. Rein ergebnisorientiert zu arbeiten tötet jede Form von Kreativität, und dann klappt's niemals. Man muss sein Bestmögliches geben und mit Spaß und Freude und viel Disziplin und guter Vorbereitung versuchen, gemeinsam eine Geschichte entstehen zu lassen, und das haben wir alle getan. Alles andere kann man sowieso nicht beeinflussen.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Versicherungen? Sind Sie jemand, der total viele Versicherungen hat?

Gar nicht. Nein, nein (lacht). Ich habe irgendwann, ich glaube, eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen und eine – wie heißt das andere … Hausrat. Das sind die einzigen Versicherungen, die ich habe.

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