Thorsten Merten ist Ralf "Ralle" Pietzsch

Thorsten Merten ist Ralle Pietzsch
Thorsten Merten ist Ralle Pietzsch | Bild: BR / Günther Reisp

»Ich habe richtig um die Rolle gekämpft.«

Eigentlich ist Ralf "Ralle" Pietzsch ganz zufrieden mit seinem Leben. Die Familie steht für den ostdeutschen Grenzoffizier an erster Stelle. Dann erst kommt der Job.

Und wenn ihn seine Frau Kerstin daran erinnert, dass das Leben in der Sperrzone auch für die Kinder Kathleen und Ole Probleme mit sich bringt, dann nimmt sich Ralle das zu Herzen. Den Zauberwürfel braucht er ganz dringend, um seinen Sohn zum Geburtstag davon abzulenken, dass seine Freunde keine Lust haben, mit ihm in der Sperrzone von Sedwitz zu feiern.

Mehr zum Darsteller und seiner Rolle

"Mit dem Schlüssel zum Trafohäuschen hat er Möglichkeiten, seiner Familie zu helfen, die er zunehmend sicherer nutzt", sagt Schauspieler Thorsten Merten, der seinen Ralle für einen "fröhlichen Charakter" hält. So subversiv-sympathisch wie Merten Ralle spielt, wie er mit seinen unschuldigen Ost-Augen die West-Gesellschaft vorsichtig seziert, um dann das Rad zu seinen Gunsten zu drehen, ist es kein Wunder, dass die Mauer fallen musste – zumindest in Sedwitz. Die Bücher von Paul Harather gefielen Thorsten Merten so gut, "dass ich richtig um die Rolle gekämpft habe."

"Harather hat eine Schreibe, die mich an Heiner Müllers Bücher erinnert. Diesen Gestus fand ich geil." Merten war 1988 Schauspielschüler. "Da hat es in der DDR schon mächtig gegrummelt. Wir fragten uns abends in der Kneipe: Hält der Laden oder hält er nicht? Sollen wir nicht die DDR jetzt teuer verkloppen als ganz untergehen. Soll sie doch nach einem guten Verkaufsdeal Bundesland der BRD werden."