Bye-bye, Selina: Abschiedsinterview mit Katja Rosin

Die Schauspielerin über den ersten Drehtag, den verrücktesten Moment am Set und ihre "Sturm"-Kollegen

Cornelius (Christoph Mory) und Selina (Katja Rosin) verlassen den "Fürstenhof".
Cornelius und Selina verlassen den "Fürstenhof". | Bild: ARD / Christof Arnold

"Dem Adel nicht verpflichtet" – mit diesen Worten beschreibt Katja Rosin die Rolle der Selina von Thalheim, die sie über ein Jahr am "Fürstenhof" verkörperte. Selina kam an den "Fürstenhof", um ihr Elternhaus aus einer finanziellen Schieflage zu retten. Dort gab es für sie ein Wiedersehen mit ihrer alten Schulfreundin Ariane und auch von Christoph ist sie sofort angetan – die beiden wurden ein Paar.

Doch nach vielen Höhen und Tiefen mussten sich die beiden eingestehen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben. Als dann ihr totgeglaubter Ehemann Cornelius wieder auftaucht und ihr seine Liebe gesteht, ist Selina zunächst sehr verletzt. Doch ihre Gefühle für Cornelius flammen beim Tanz auf der Hochzeit von Maja und Florian neu auf und sie gehen schließlich gemeinsam nach England.

Wir haben mit Katja Rosin anlässlich ihres Ausstiegs beim "Sturm der Liebe" gesprochen.

Erinnerst du dich noch an den Moment, als du die Zusage für die Rolle der Selina bekommen hast?

Ja klar: Ich war bei einer Freundin zum Essen eingeladen. Von meiner Agentur wusste ich, dass ich unter den Favoritinnen für die Rolle war und wartete schon ein paar Tage auf den Anruf, auch weil ich noch zwei andere kleine Filmarbeiten angeboten bekommen hatte. Dann kamen der Anruf und die Entscheidung, die mich für ein paar Stunden hat über dem Boden schweben lassen.

Wie hast du deinen ersten Drehtag erlebt?

An meinem ersten Drehtag habe ich mit einer Regisseurin und Viola Wedekind gearbeitet, also viel weibliche Energie, was ich toll fand. Natürlich war auch mein Hauptpartner Dieter Bach dabei. Wir haben am Gestüt unter einem Baum auf dem Rasen gedreht, und Viola und ich sind permanent mit unseren Pumps komplett im Boden versunken! Insgesamt hat mich ein unglaublich nettes Team empfangen und das ist bis zum Schluss so geblieben.

Wie hast du dich auf deine Rolle vorbereitet?

Ich habe nach Rollen und Filmen mit Frauen recherchiert, die aus adeligen Verhältnissen kommen. Da gibt es viel in der Filmgeschichte. Gleichzeitig sollte Selina bodenständig sein, ehrlich und naturnah. Ich habe mir also basierend auf den Vorgaben der Autoren eine eigene Biografie zugelegt, die ich später mit meiner Filmfamilie versucht habe fortzuführen.

Gab es eine Szene deiner Kolleginnen oder Kollegen, die du selbst gerne gespielt hättest?

Ein bisschen schade fand ich's schon, dass ich als Selina nie bei den spaßigen Events wie Kostümball oder Schlauchboot-Tour dabei war. Auch hatte sie nie Geburtstag und eine Party geschmissen ...

Was war das Verrückteste, das dir am Set passiert ist?

Einmal mussten wir ewig am Set pausieren, weil es noch Ende April dicke Flocken geschneit hat. Die Requisite hatte viel Zeit damit verbracht, den Schnee aus dem Bild zu "putzen", also zum Beispiel die Pflanzen davon zu befreien. Wir trugen auch bereits luftigere Kostüme. Bei den Proben klappte alles noch gut, doch dann wurde es plötzlich dunkel und beim ersten "Take" zwischen Christina Arends und mir fing es dann an zu schneien. Wir haben drei oder viermal anfangen müssen, weil Christina und ich abwechselnd einen Lachanfall bekommen haben. Irgendwann schrie der Kameramann: Stopp, ich sehe nichts mehr! Das ganze Set war binnen einer Minute (wieder) weiß.

Gibt es einen Job am Set, den du gerne mal für einen Tag ausprobieren würdest?

Unser Set-Aufnahmeleiter im Außendreh möchte mich gern verpflichten, weil er meine Stimme am Walkie-Talkie mag. Und tatsächlich wäre das ein Job, der mir für einen Tag großen Spaß machen würde.

Was vermisst du am "Sturm" am meisten?

Die Menschen. Und fast täglich in meinem Beruf arbeiten zu dürfen.

Wo möchtest du karrieretechnisch noch hin? Wo siehst du dich in ein paar Jahren?

Viele unterschiedliche Projekte, die mich als Spielerin und als Mensch herausfordern, mich und das Publikum mit spannenden, intensiven Inhalten bereichern – das ist es, wo ich hinwill. Mein Hauptfokus liegt momentan beim Film und beim Sprechen, in einer internationalen Produktion zu drehen, reizt mich sehr. Aber ich denke auch über Theaterarbeiten nach und werde wieder mit Kindern und Erwachsenen theaterpädagogisch arbeiten. Das wäre auch ein kleiner Traum: an einem umtriebigen Theater eine geteilte Stelle als Theaterpädagogin und Schauspielerin!

Das Interview führte Veronika Kohlbeck für DasErste.de

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