Getanzte Leidenschaft
Ausdrucksstark, melancholisch, elegant, aber auch schmerzvoll – Tango ist ein höchst sinnlicher Tanz, der den Widerstreit großer Gefühle verkörpert. Und die gibt es in Folge 932 bei, vielmehr nach dem Tangofest am Fürstenhof zuhauf – vor allem zwischen Charlotte Saalfeld (Mona Seefried) und Dr. Michael Niederbühl (Erich Altenkopf).
Gerade führt Michael Rosi Zwick gekonnt über das Parkett, als Charlotte auf dem Fürstenhof-Tangofest erscheint. Wenig später fordert er Charlotte galant zum Tanz auf – doch sie lehnt ab. So leicht lässt sich der Fürstenhof-Arzt aber nicht abwimmeln. Spät in der Nacht taucht er bei Charlotte auf und ein leidenschaftlicher Tango zeigt schließlich Wirkung. Kein Wunder, haben Wissenschaftler doch herausgefunden, dass der jüngst zum Weltkulturerbe ernannte Tango nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch nachweislich Einfluss auf die Menge der Stress- und Sexualhormone hat.
Beim Tango, der vor hundert Jahren unter dem kulturellen Einfluss europäischer Immigranten in Buenos Aires entstanden ist, kommt es nicht auf komplizierte Schrittfolgen an, sondern auf den richtigen Ausdruck. Der Funke muss überspringen und die Leidenschaft entfachen. Hört sich einfach an, ist es aber nicht, wie uns eine "Sturm der Liebe"-Darstellerin verrät.
Frau mit "Führungspersönlichkeit"
"Tango ist ein Schreittanz. Dabei übernimmt klassischerweise der Mann die Führung", erklärt Mona Seefried. Und genau das sei das Problem bei den Tanzproben mit ihrem Kollegen Erich Altenkopf gewesen: "Irgendwann hat Erich zu mir gesagt: 'Lass doch einfach mal los, ich führe dich doch'", erinnert sich die Österreicherin schmunzelnd zurück und fährt fort: "Gar nicht so einfach für mich. Ich habe erst mal lernen müssen, Erich zu vertrauen und ihn machen zu lassen." Im Idealfall solle sich die Dame nämlich vertrauensvoll an die Brust des Herrn lehnen, der sanfte Kommandos mit der Schulter gibt. "Tango ist einer der erotischsten Tänze überhaupt – aber auch der, der am meisten vom Machismo geprägt ist", ist sich Mona Seefried sicher. Eine Woche lang hat sie mit ihrem Kollegen Erich Altenkopf und einem Tanztrainer geprobt, immer zwischen den Drehs – und den Dreh hatte sie schließlich raus. "Gott sei Dank besitze ich eine Leidenschaft fürs Tanzen, denn so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe, war es dann doch nicht", gibt die gebürtige Wienerin zu, die neben einer klassischen Ballettausbildung auch Musical- und Jazztanz-Erfahrungen besitzt. "Und Gott sei Dank hatte ich so einen tollen Tanzpartner! Erich ist ein wunderbarer Tänzer mit einem sehr guten Rhythmusgefühl", schwärmt die Schauspielerin. Gerne würde Mona Seefried auch in ihrer Freizeit Tango tanzen – allein die Zeit fehle ihr dazu im Moment. "Ich hatte schon immer ein Faible für Tango-Musik. Zum Beispiel bin ein großer Fan von Astor Piazzolla, dem Begründer des Tango Nuevo. Ich liebe seine Musik."
Beim Schwofen verliebt
Auch Erich Altenkopf schwärmt von seiner Kollegin: "Mit Mona zu Tanzen war das reinste Vergnügen. Sie ist einfach eine super Tänzerin. Am Anfang musste ich sie ein bisschen bändigen, denn sie ist im wahrsten Sinne des Wortes eine 'Führungspersönlichkeit'", lacht der 40-Jährige. Aber darum drehe es sich ja schließlich bei diesem "Geschlechtertanz": "Der Mann muss die Frau in Schach halten. Die Frau darf ausbrechen, doch der Mann muss sie wieder einfangen", ist sich der "Sturm der Liebe"-Darsteller sicher. Für Erich Altenkopf war der argentinische Tanz nicht völlig neu. "Ich hab schon mal fürs Theater eine Tango-Choreografie einstudiert. Aber ansonsten hab ich bisher eher Rock 'n' Roll, Salsa und Merengue getanzt", so der Wiener. Kommt denn in Zukunft noch der Tango dazu? "Ja, ich werde weiter Tango tanzen und es auch meiner Freundin beibringen. Schließlich haben wir uns auch beim Tanzen ineinander verliebt."
Ausgebildete Tänzerin
Den Eröffnungstanz der Fürstenhof-Veranstaltung bestreiten freilich weder Mona Seefried noch Erich Altenkopf – sondern Natalie Alison alias Rosalie Engel. Wie ihre beiden Kollegen erhielt auch sie im Vorfeld professionelles Tanztraining. "Beim Proben haben Michael, der Trainer, und ich gemerkt, dass wir beide Tanz in L.A. studiert haben – teilweise sogar bei den gleichen Lehrern. Das war eine lustige Überraschung!", erzählt Natalie Alison, die bereits im zarten Alter von fünf Jahren ihre Liebe zum Tanzen entdeckte. "Noch immer trainiere ich leidenschaftlich gerne Ballett, Jazz-Dance und Hip Hop", verrät die österreichische Schauspielerin, für die Tanzen schlichtweg elementar ist: "Kaum einer kann sich der Macht des Tanzens entziehen. Felsenmalereien und Fußabdrücke belegen, dass die Menschen schon zehntausend Jahre vor Christus getanzt haben. Tanzen ist etwas sehr Ursprüngliches und hat immer viel mit Emotionen zu tun. Tanzen zu zweit ist wie ein Dialog ohne Worte." Nur dreimal habe sie mit dem Tanztrainer proben müssen. "Ich hab mir die Tanzchoreografie in eigenen Worten aufgeschrieben, mir Strichmännchen dazugemalt und sie zu Hause geübt. Bis auf einen Schritt hab ich beim Dreh dann noch alles gewusst", erklärt Natalie Alison stolz. Tango sei zwar eine ungewohnte Tanzart für die 31-Jährige, doch sie besitze einfach eine schnelle Auffassungsgabe. "Als Frau ist es leichter. Da muss man nicht viel machen", glaubt die Darstellerin im Gegensatz zu ihrer Kollegin Mona Seefried. Der Dreh selbst habe großen Spaß gemacht. "Ich hab ein ganz tolles Kleid tragen dürfen: Lang, schwarz und mit Spitze – darin hab ich mich einfach sexy gefühlt." So selbstbewusst Natalie Alison vor der Kamera agiert, so zurückhaltend ist sie in ihrer Freizeit: "Privat zieht es mich nicht zu Tangoveranstaltungen, denn da braucht man ja einen Partner – und den hab ich nicht. Außerdem bin ich viel zu schüchtern, um jemanden anzusprechen."
Kommentare