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Bauerfeind – Die Show zur Frau

Moderatorin Katrin Bauerfeind mit ihren Gästen v.l.n.r.: Kai Wiesinger, Anja Reschke und Dr. Leon Windscheid.
Moderatorin Katrin Bauerfeind mit ihren Gästen v.l.n.r.: Kai Wiesinger, Anja Reschke und Dr. Leon Windscheid. | Bild: WDR / Thomas von der Heiden

Gäste: "Der Lack ist ab"–Bekenner und Schauspieler Kai Wiesinger, Journalistin und Moderatorin Anja Reschke und Psychologe und Autor Dr. Leon Windscheid


Wissenschaftler schätzen, dass wir durchschnittlich 25 Mal am Tag lügen, einige Hochleistungslügner bringen es angeblich sogar auf bis zu 200 Mal am Tag. Die Motive sind unterschiedlich: Mal ist es Faulheit, mal will man Schwierigkeiten aus dem Weg gehen, seine Karriere oder Beziehung schützen oder sich Vorteile verschaffen. "Der Ehrliche ist der Dumme" ist eine Binsenweisheit. Nicht zuletzt durch Trump und andere Populisten ist die Lüge wieder salonfähig geworden. Der Begriff der Lügenpresse macht die Runde und natürlich postet jeder in den sozialen Netzwerken nicht die ungeschminkte Wahrheit über sein Leben, sondern manipuliert Fotos und präsentiert sich glücklicher, erfolgreicher und besser, als er wirklich ist.
Gleichzeitig werden Leute wie Jürgen Klopp, Robert Habeck oder Ed Sheeran wegen ihrer Authentizität gefeiert.

Wähler wollen von Politikern angeblich die Wahrheit hören, in der Werbung sollen Models plötzlich aussehen wie "echte Menschen" und selbst in den Klatschblättern lassen sich Stars ungeschminkt und "ehrlich" ablichten. Denn Lügen haben letztlich immer noch "kurze Beine". Bedingt das eine das andere und was ist eigentlich besser? Sind Komplimente nicht letztlich auch nur eine besonders elegante Form der Wahrheitsverdrehung? Will man immer und überall eine ehrliche Antwort auf die Frage "Na wie geht’s?" oder ist man nicht meistens ganz froh, wenn man eben nicht den Launen und Befindlichkeiten der Mitmenschen ausgesetzt ist?

Was passiert, wenn die Lüge so allgegenwärtig ist, dass man die Wahrheit dahinter gar nicht mehr erkennen kann? Wie man an den Schicksalen bekannter Whistleblower sehen kann, sind Leute, die unbequeme Wahrheiten aussprechen, meistens nicht sehr beliebt. Jeder kennt das, der schon mal auf Familienfeierlichkeiten das heikle Verhältnis von Onkel Kurt zum Alkohol thematisiert hat oder die Frage, ob Papas Überstunden nicht womöglich blond und blauäugig sind. Firmen, Familien und mitunter auch ganze Nationen leben davon, ihre eigene Wahrheit zu propagieren.

Katrin hat ganz eigene Erfahrungen damit gemacht, wie es ist, wenn man zum Beispiel die Wahrheit über seine schwäbische Heimat im Fernsehen verkündet (dann stellt man fest, dass die Provinz beleidigt ist, wenn man sie öffentlich Provinz nennt), wenn man auf Instagram mal schlechte Laune postet, oder wie es ist, wenn man das "Showbusiness" bedienen muss, während einem gleichzeitig eigentlich zum heulen zumute ist.

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