SENDETERMIN Di., 27.03.12 | 04:45 Uhr | Das Erste

Deutschland filmt! (2)

Winfried Glatzeder war der berühmteste Plattenbaubewohner der DDR - privat wohnte er in maroden Altbauten und besorgte sich von Sammelstellen alte Möbel. Dokumentiert ist das mit der Schmalfilmkamera der Mutter.

Unzählige Meter Film haben Amateurfilmer in Deutschland belichtet. Sie dokumentieren Lebensgefühl und Zeitgeist von den Kriegsjahren bis heute. Der Film "Die eigenen vier Wände" ist eine Zeitreise durch ost- und westdeutsche Wohngeschichte - auf 8mm: Franz Eckstaller saß mit seiner Mutter im Luftschutzkeller, als sein Haus zerbombt und all seine Spielsachen unter den Trümmern begraben wurden. Rüdiger Kalwa filmte das Leben in einer Zechenwohnung im Ruhrgebiet. Rolf Spieker erzählt vom Glück, in Rostock eine Plattenbauwohnung mit Heizung, Bad und Balkon zu ergattern und Ehepaar Scholz vom Einzug in die Sozialwohnung in Nürnberg. In Westdeutschland verhalf ein Bausparvertrag zum Traum vom eigenen Haus, in Magdeburg Improvisation und Eigeninitiative. In Kiel verwirklichten Hausbesetzer lautstark ihren Protest gegen Altbauabrisse und ihren Traum von anderen Wohnformen, in Potsdam versuchte Andreas Höntsch vergeblich eine Dusche in der Küche einzubauen.

Auch das Innenleben wandelte sich: Die Plattenbauwohnung in Rostock war mit „Hellerau" ausgestattet, der Altbau mit improvisierten Möbeln vom Trödler. Die Westdeutschen Eigenheimbauer durchlebten eine "braune Phase", Ehepaar Scholz in Nürnberg eine rote, eine gelbe und eine, in der Farben und Formen zu explodieren scheinen …

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Di., 27.03.12 | 04:45 Uhr
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Produktion

Mitteldeutscher Rundfunk
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