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Im Inneren der Cybermafia – Love.Like.Lost

Rechtsanwalt Marc Maisch und Internetforensiker Tobias Züfler spüren den digitalen Spuren der Betrüger hinterher.
Rechtsanwalt Marc Maisch und Internetforensiker Tobias Züfler spüren den digitalen Spuren der Betrüger hinterher. | Bild: NDR / Lutz Westphal

Ein investigativer Blick hinter die Kulissen einer grausamen Onlinewelt.

Attraktive Profilbilder, liebevolle Nachrichten: Wer hinterfragt schon, wenn online plötzlich die große Liebe oder das große Geld winkt? Doch was, wenn aus der Traumbeziehung ein Albtraum wird? Wenn vertraute Chats plötzlich zu gnadenloser Erpressung führen und das gesamte Ersparte verloren ist?

Die ARD-Dokumentation deckt auf, wie ein skrupelloses globales Netzwerk vorgeht. Und zeigt exklusive Einblicke in ein System, das Opfer wie Täter gleichermaßen in die Falle lockt.

Drei NDR-Autorinnen begleiten hautnah Opfer dieses neuen Phänomens: Der junge Patrick K. aus Hannover sehnt sich nach Nähe und verguckt sich in eine charmante Asiatin, die mit ihm chattet. Doch hinter dem verführerischen Profil verbergen sich Betrüger, die intime Fotos gegen ihn einsetzen und damit Geld erpressen.

Thomas W. (Name geändert) hat mehr als 200.000 Euro durch die Masche der Online-Scammer verloren.
Thomas W. hat mehr als 200.000 Euro durch die Masche der Online-Scammer verloren. | Bild: NDR / Lutz Westphal

Oder Thomas W. (Name geändert), ein finanziell gut aufgestellter Rentner aus München. Er glaubt, mit einer attraktiven Geschäftspartnerin aus dem Netz sein Vermögen zu vermehren, bis plötzlich der Kontakt abbricht und er realisiert, dass fast 250.000 Euro verschwunden sind. Verzweifelt versucht er, mithilfe seines Anwalts und eines Cyber-Forensikers den Weg seines Geldes zu verfolgen und stößt auf eine erschütternde Wahrheit: Er ist Opfer eines milliardenschweren kriminellen Netzwerks geworden, das aus Asien operiert. Die Zahl der Opfer nimmt auch in Deutschland rasant zu.

Yihao Lu und James waren früher Teil dieses Systems. Beide wurden in Scam-Camps in Myanmar festgehalten und gezwungen, von dort aus Opfer in aller Welt zu betrügen. Ihre dramatische Flucht und ihre geschmuggelten Dokumente ermöglichen nun erstmals tiefe Einblicke in die brutale Wirklichkeit hinter den verführerischen Onlineprofilen. Ermittler sagen, dass diese neue Form moderner Sklaverei mittlerweile den Drogenhandel als lukrativstes Verbrechen in Südostasien abgelöst hat. Und Benedikt Hofmann, UN-Experte für Drogen -und Verbrechensbekämpfung in Südostasien, schlägt Alarm: "Viele Menschen werden dort gehalten wie Sklaven, sind physischer, psychologischer Gewalt ausgesetzt, (…) wie man sich das wirklich nicht vorstellen will."

Nie zuvor wurden soziale Medien und Datingplattformen so umfassend für Manipulation und Erpressung eingesetzt, warnen Experten. Die „ARD Story“ liefert erschreckende Einblicke und macht deutlich, wie nah diese Gefahr tatsächlich ist – näher, als die meisten denken.

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Norddeutscher Rundfunk
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