SENDETERMIN Mo., 22.01.24 | 22:20 Uhr | Das Erste

Mein Körper. Mein Geruchssinn

Marc vom Ende entwickelt als Parfümeur rund 1500 Düfte im Jahr - vom Parfüm bis hin zum Toilettenstein. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.
Marc vom Ende entwickelt als Parfümeur rund 1500 Düfte im Jahr - vom Parfüm bis hin zum Toilettenstein.  | Bild: BR

Den eigenen Körpergeruch, den des Partners oder des Babys nicht wahrnehmen zu können, nicht riechen zu können, dass das Essen auf dem Herd anbrennt – ein dramatischer Einschnitt im Leben. Durch eine Covid-Erkrankung haben das viele Menschen zum Glück meist nur kurzfristig erlebt. Allerdings können manche Menschen überhaupt nichts riechen und damit auch kaum etwas schmecken – wie leben sie ohne diesen Sinn?

Unser Geruchssinn ist lange unterschätzt worden. Kein Wunder – nehmen ihn doch viele Menschen nur unterschwellig und nicht bewusst wahr. Dabei gibt es keinen duftfreien Raum auf unserer Welt. Doch spätestens seit Covid-19 und dem Symptom des Geruchs- und Geschmacksverlusts merken wir, wie wichtig das Riechen für unser Leben ist. Unser Geruchssinn ist der älteste Sinn, den wir haben. Nicht nur der Genuss unserer Nahrung, sondern auch unsere Erinnerungen, Emotionen und nicht zuletzt unser soziales Miteinander sind durch ihn beeinflusst. Nicht umsonst sagt man: „Dich kann ich gut riechen!“ Der Verlust des Geruchssinns, die Anosmie, beeinträchtigt Menschen im Erleben der Welt erheblich.

In der 45-minütigen Dokumentation erzählen Menschen aus ihrem Leben ohne Geruch: Wie die 31-jährige Sandra, die seit einer Corona-Infektion 2021 nicht mehr riechen kann. Nach vielen Umwegen gelangt sie zur Riech- und Schmecksprechstunde der HNO-Klinik Dresden – und zu Prof. Dr. Thomas Hummel, einer Koryphäe in der Geruchsforschung. Der Leidensdruck von Patienten wie Sandra Maurer ist groß – wie gehen Menschen damit um und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Noch eine andere Geruchsveränderung erleben seit Corona sehr viele Menschen: die sogenannte Parosmie, eine Geruchsverdrehung. Das erlebte Lisa Horn. Sie erzählt, wie es sich auf das (Zusammen-)Leben auswirkt, wenn Kaffee auf einmal nach Fäkalien riecht und sogar das Zähneputzen und Essen zur Qual wird.

Rund 10.000 Gerüche kann unsere Nase unterscheiden. Der Berliner Parfümeur Marc vom Ende nimmt uns mit in die Welt der Düfte, zeigt, wie man mit einem einfachen Riechtraining sein Riechvermögen stärken kann, wie viel Arbeit hinter der Neuerschaffung eines Duftes steckt und was dieser mit uns Menschen macht.

Aber was, wenn man noch nie riechen konnte? Lauren Ramoser bemerkte erst mit 11 Jahren im Chemie-Unterricht, dass die streng riechenden Säuren für ihre Mitschüler scheinbar „ätzend“ rochen, sie selbst aber gar nichts wahrnahm. Was bedeutet das für einen Menschen, wo stößt Lauren an Grenzen und braucht Hilfe, wie kann sie ganz ohne Geruchssinn, der immerhin zu 80 Prozent auch unser Geschmackserlebnis bestimmt, kochen?

Dies nahm der dänische Mediziner und Foodie Alexander Wiecke Fjælstad zum Anlass, mit dem befreundeten Koch Christian Bøjlund einen Kochkurs für Menschen zu entwickeln, die nicht oder nicht mehr riechen können. Lauren Ramoser reist für die Dokumentation extra nach Aarhus, um an diesem Kurs teilzunehmen und entdeckt das Kochen und Esserlebnis für sich ganz neu.

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Bayerischer Rundfunk
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