So., 01.05.22 | 23:35 Uhr
Das Erste
"druckfrisch"-Musiker des Monats: Sportfreunde Stiller
Sechs lange Jahre haben die Sportfreunde nicht mehr gespielt und gesungen. Ihr einminütiger unplugged-Auftritt mit "Alright", ihrem ersten seit langer langer Zeit veröffentlichten Song, war überhaupt ihr erstes Zusammenspiel seit 2016. Umso größer war die Freude der drei "Sportfreunde", als sie es schafften, den Titel gleich im ersten Take einzuspielen. "Das war 110 Prozent", freut sich Peter Brugger, der Sänger, und ihm ist die Erleichterung spürbar anzumerken, dass die drei "Sportis" ihr Gespür für die gute Hookline noch nicht verloren haben. Schon ihr letzter Mega-Hit "Applaus, Applaus" feierte übrigens vor fast zehn Jahren in "druckfrisch" Premiere. Möge es so gut laufen wie damals. Wir wünschen viel Glück bei der kommenden Stadiontournee mit Herbert Grönemeyer.
Begonnen hatte die Sendung mit den Evergreen "Dream Baby Dream" von Alan Vega. Was soll man dazu sagen… ? Auch hier sitzt die Hookline perfekt, der Song ist eine einzige Hookline. Im Original geht der Song noch fast zehn Minuten so weiter.
Ansonsten noch ein Oldie und eine Cover-Version: Jack Bruce darf zu den Reiseträumen von Doris Dörrie sein elegisches "Theme For An Imaginary Western" vortragen. Zwar hat Doris Dörrie noch keinen Western gedreht (dafür einige Eastern), aber ihre Version einer feministischen Revolverheldin würden wir uns jederzeit allzu gerne anschauen.
Schließlich: "Gentle On My Mind". Noch ein Abschieds-Reise-Song, im Original 1967 von Glen Campbell gesungen, obendrein einer der bekanntesten Country-Songs aller Zeiten. Ursprünglich stammt er allerdings (nicht ganz so süßlich verzerrt) von John Hartford und wurde von ihm zur Banjo-Begleitung gesungen. So ist der Komponist sogar 1977 einmal in der deutschen Sendung "disco" aufgetreten. Wir spielen das Stück in einer etwas elektronisch aufgehübschten Version von "Multiboy" aus dem 21. Jahrhundert.
Zum Schluss noch ein von der amerikanischen Free-Jazzerin "Moor Mother" vorgetragenes Gedicht ("War Menoir") des vergessenen amerikanischen Beat-Poeten Bob Kaufman. Wir entnehmen es dem Bandprojekt der "Plastik Beatniks", einem Münchner Klangbastlerkollektiv, das mit "All Those Streets I Must Find Cities For" ein ganzes Album zu Ehren (und ein Hörspiel) über Kaufman veröffentlicht hat. Auf ihm rezitieren die Creme de la Creme der amerikanischen Avantgarde-Sängerinnen (neben der "Moor Mother" auch Angel Bat Dawid und Patti Smith) Gedichte des Ginsberg-Freundes. Und die Musik spielt recht wild und frei dazu.
Von Andy Ammer
Titel | Interpret |
---|---|
Dream Baby Dream | Suicide |
Theme For An Imaginary Western | Jack Bruce |
Alright | Sportfreunde Stiller |
Gentle On My Mind | Multiboy |
War Memoir | The Plastik Beatniks feat. Moor Mother |
Stand: 01.05.2022 23:35 Uhr
Kommentare