Mo., 31.10.22 | 00:05 Uhr
Das Erste
Die Schweizerin und Häuptling Sitting Bull: Alex Capus‘ Roman "Susanna"
Was für ein Leben: Von der Schweiz bis in den amerikanischen Midwest, vom bürgerlichen Basel bis ins Indianerreservat – und das als Frau im 19. Jahrhundert. Alex Capus, der gern historische Stoffe aufgreift, verfolgt in seinem neuen Buch den erstaunlichen Weg der Susanna Faesch (1844-1921). Im Alter von sieben Jahren kommt sie mit ihrer selbstbewussten Mutter nach New York, wird dort Malerin mit beachtlichem Erfolg – in den USA nennt sie sich Caroline Weldon. Populäre Wild West Shows wie die von Buffalo Bill machen sie sensibel für das Schicksal der amerikanischen Ureinwohner, und 1889 fährt sie mit ihrem Sohn an den Grand River zum Häuptling der Lakota, dem legendären Sitting Bull, den sie sogar porträtiert.
Ihr Engagement für die Indianer bringt ihr Hohn und Verachtung ein – doch bevor ihr wirkliches Leben diese Wendung nimmt, endet schon Alex Capus' Roman. Leicht, aber lebenssatt und pointiert schildert er seine außergewöhnliche Heldin, beginnend mit ihrer Kindheit in Basel. "Da war dieses Mädchen", schreibt der Erzähler am Anfang. "Ich wünschte, ich hätte sie gekannt."
Stand: 15.04.2023 23:41 Uhr
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