So., 25.02.24 | 23:35 Uhr
Das Erste
Roberto Saviano: "Falcone"
Roberto Saviano: "Falcone"
Er lebt im Versteck. Er schreibt im Versteck. Seit seinem Buch über die italienische Camorra 2006 kann er nicht mehr als normaler Mensch durchs Leben gehen. In "Gomorrha" schrieb er über das organisierte Verbrechen, wie er es selbst als verdeckter Dokumentarist erlebt hat. Seither steht er unter Polizeischutz. In seinem neuen Buch "Falcone" widmet sich Roberto Saviano dem Richter Giovanni Falcone, der 1992 ermordet wurde. Ein weiteres seiner Kapitel im Kampf gegen die Mafia.
Follow the money, folge dem Geld. Dies war Giovanni Falcones Erkenntnis und Methode, an die Köpfe der Mafia zu kommen. Ein Prinzip, das er erkannte, und das ihn schließlich das Leben kostete. Er wird zusammen mit seiner Frau durch eine Autobombe sterben – der tragische Schluss dieses Buches, von dem man von Anfang an weiß, es wird nicht gut ausgehen. Durch den Blick des Richters erleben wir die kleinen Triumphe durch die Mafiaprozesse der 80er Jahre, den Erfolg, Kronzeugen zu akquirieren, aber auch die Hilflosigkeiten angesichts der organisierten Verbrechen. Und wir erleben, wie die Seiten immer brutaler aufeinanderprallen.
Wenn Roberto Saviano schreibt, dann zwar dokumentarisch, aber mit großer Empathie für seine Figuren. Atemlos folgt man den guten, mit Wut den bösen Menschen dieses Romans.
Im Gespräch mit Denis Scheck berichtet Roberto Saviano von seinen Recherchen, seinem versteckten Leben, das er sich ausgesucht hat und dem Schreiben am Limit, dem er treu bleibt.
Stand: 25.02.2024 15:00 Uhr
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