Mo., 09.10.23 | 00:25 Uhr
Das Erste
Terézia Mora: "Muna oder Die Hälfte des Lebens"
Im fatalen Strudel: Der neue Roman der Georg-Büchner-Preisträgerin lässt eine junge DDR-Bürgerin nach dem Mauerfall das Glück in ganz Europa suchen. Ein großer Entwurf über Ambivalenz und Umbrüche, die Abgründe von Liebesbeziehungen und kathartisches Schreiben.
Terézia Mora wurde 1971 im ungarischen Sopron geboren, lebt seit dem Mauerfall in Berlin und veröffentlicht seit 1999. 2013 wurde sie für "Das Ungeheuer" mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet, zehn Jahre später steht sie wieder auf der Shortlist. Terézia Mora lässt in ihrem neuen Roman zum ersten Mal eine weibliche Ich-Erzählerin auftreten und begleitet sie von ihrem knapp 18. bis zu ihrem 40. Lebensjahr. Muna ist begabt und euphorisch, neugierig und blauäugig. Und sie steht auf einer wackeligen Basis, mit einem verstorbenen Vater und einer trinkenden Mutter. Im Jahr des Mauerfalls lernt sie ihre große Liebe kennen und verliert sie sofort wieder. Sieben Jahre nach der einzigen Nacht mit Magnus trifft sie ihn in Berlin wieder – der Beginn einer jahrelangen gewalttätigen Beziehung. Erst als Muna das eigene Schreiben entdeckt, hat sie eine Chance, sich aus der giftigen Liebe zu lösen. Tröstlich ist nichts in Terézia Moras neuem Roman, und doch liest man ihn wie in einem Rausch.
Im Gespräch mit Denis Scheck erinnert sich die Autorin an ihre eigene Zeit in Berlin nach 1990, spricht über toxische Beziehungen und ihre ambivalente Heldin Muna.
Stand: 09.10.2023 13:47 Uhr
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