SENDETERMIN So., 21.09.08 | 17:03 Uhr | Das Erste

Die Welt in Zahlen - Öko-Detektive

Ende 1982 macht sich der erfahrene deutsche Detektiv Werner Mauss auf, um eine drohende Umweltkatastrophe in Europa zu verhindern.

Seine Mission: Er muss 41 Fässer finden, die Erde mit der hochgiftigen Substanz TCDD-Dioxin enthalten. Die Behörden befürchten, dass sie im Meer versenkt werden. Das Gift Dioxin ist eintausend Mal gefährlicher als Zyankali. Nur 200 Gramm davon in eine Wasserleitung eingeführt, würden den Tod von mehreren Millionen Menschen bedeuten.

Die Fässer, die Werner Mauss finden soll, stammen vom verheerenden Chemieunfall in Seveso/Italien, der sich im Juli 1976 ereignete. Damals strömt durch eine Verkettung von Zufällen und Leichtfertigkeit aus einer Fabrik das hochgiftige TCDD aus. Wie viel von dem Gift austritt, bleibt bis heute ungeklärt. Durch die ausgetretene Giftgaswolke werden 30.000 Menschen vergiftet mit zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen, 75.000 Tiere sterben. Die Erde rund um die Fabrik wird verseucht.

Die hochgiftige Erde soll sechs Jahre später entsorgt werden. Sie wird in 41 Fässer gepackt. Von Seveso aus wird die brisante Fracht auf normalen Lastwagen zur Entsorgung nach Frankreich gefahren. Nach 900 Kilometer bei St. Quentin verliert sich ihre Spur.

Aus Angst vor einer gigantischen Katastrophe wird Werner Mauss auf die Ladung angesetzt. Trotz hervorragender Kontakte braucht der Öko-Detektiv insgesamt acht Monate, um sie zu finden.
Und er findet die Fässer gerade mal dreißig Kilometer von dem Ort entfernt, an dem sie verschwunden waren. Sie stehen versteckt im Hinterhof einer Metzgerei und nur sechzig Meter weg von einer Schule. Ohne den Ökodetektiv hätten die Diebe die hochgiftigen Fässer wahrscheinlich im Meer versenkt – mit unabsehbaren Folgen für Mensch und Umwelt.

Autor: Stefan Geier
Animation: Tom Murmann

Stand: 03.11.2015 13:30 Uhr

Sendetermin

So., 21.09.08 | 17:03 Uhr
Das Erste

Externe Links