Pressemeldung vom 12.04.2011

Kirchliche Sendungen am Wochenende 16./17. April 2011

Inkonsequent sein - das ist nicht gerade ein überzeugendes Charaktermerkmal. Außer jemand ist inkonsequent - aus Liebe. Ein Erkennungsmerkmal Jesu und eine Herausforderung an uns. Darum geht es am Samstag, 16. April, um 23.10 Uhr im „Wort zum Sonntag" im Ersten. Es spricht Pfarrer Michael Broch aus Leonberg.
Redaktion: Ute-Beatrix Giebel (SWR)
Die "Das Wort zum Sonntag"-Sendung kann unter: www.DasErste.de/Wort nachgelesen oder als Video-Podcast angesehen werden.

Und in der Reihe „Gott und die Welt" am Sonntag, 17. April 2011, um 17.30 Uhr geht es um Kinderhandel in Sierra Leone und um den jungen Ordensmann Lothar Wagner, der in Freetown einen Zufluchtsort für Kinder aufgebaut hat: „Der Marathonmann - Bruder Lothars Kampf gegen Kinderhandel" heißt die Reportage von Marcel Bauer.

Die Meldungen über organisierten Menschenhandel in Afrika häufen sich. In Sierra Leone, einem der ärmsten Länder der Erde, gehen Menschenhändler immer dreister vor: Armen Eltern werden unter einem Vorwand die Kinder abgeschwatzt oder Kinder, die herumstreunen, werden auf offener Straße gekidnappt. Die verschleppten oder verkauften Mädchen enden als Haussklaven, wenn sie nicht zur Prostitution gezwungen werden. Die Jungen erleiden ein Schicksal entweder als Leibeigene auf den Feldern oder als Bergarbeiter in den Minen im Norden des Landes, wo sie nach Gold und Blutdiamanten schürfen müssen.
Vor zwei Jahren zog ein junger Ordensmann die Alarmglocke. Lothar Wagner, Salesianerbruder aus Trier, leitet in der Hauptstadt Freetown ein Zentrum für Straßenkinder. Er will den Menschenhändlern das Feld nicht kampflos überlassen. Als er bemerkt, dass etliche seiner Zöglinge spurlos verschwinden, baut er ein Netzwerk von Informanten auf, alarmiert die Öffentlichkeit und richtet an neuralgischen Stellen der Stadt so genannte „Shelter" ein - Zufluchtsorte für Kinder. Dafür wird er wiederholt mit dem Tode bedroht.
Jedem Kinderschicksal, von dem Wagner erfährt, geht er nach. Der Film begleitet ihn, wie er die Spur verschleppter Kinder in den Krankenhäusern aufnimmt, aus denen manche schon als Säuglinge entführt wurden. Wagner sucht sie auf Plantagen und in Fabriken, wo sie als Sklaven arbeiten, spürt sie an geheimen Sammelstellen in der Stadt oder an den Anlageplätzen der Schmuggler im Hafen auf. Er geht in Heime und Gefängnisse und wagt sich selbst in die berüchtigten Diamantenminen im Norden des Landes.
Fit hält sich der 37-jährige Lothar Wagner mit Marathonlaufen. Morgens und abends zieht er seine Runden durch die Straßen von Freetown. Der Langstreckenlauf ist das Leitmotiv des spannenden Porträts eines jungen Ordensmannes, der keine Risiken für Leib und Leben scheut und dabei doch sein fröhliches Temperament bewahrt.