Interview mit Michl Müller

Kabarettist Michl Müller
Kabarettist Michl Müller | Bild: BR / Foto Sessner

Sie gehören mittlerweile zu den wichtigsten Kabarettisten Süddeutschlands. Ab 16. April 2015 sind Sie auf dem begehrten Kabarett-Sendeplatz im Ersten zu sehen. Wie wollen Sie die Menschen auch im hohen Norden überzeugen?

Mit einer guten Mischung aus Witz, Aktualität, hintersinnigem Humor und einem fast schon harmlos klingenden fränkischen Dialekt, der mir aber die Möglichkeit gibt, auch heikle Themen mit einem Augenzwinkern satirisch aufzuarbeiten. Und das kommt auch bei den Menschen im Norden prima an, wie ich bei meiner aktuellen Live-Tournee schon mehrfach feststellen durfte.

Was Sie am meisten aufregt, das landet in Ihren aktuellen News-Charts, die Sie in einer Art Countdown präsentieren. Wie suchen Sie Ihre Themen aus? Und wie kurzfristig entscheiden Sie, was Sie mit in die Sendung nehmen?

Was letztendlich in die Sendung kommt, entscheidet sich nach Relevanz bzw. Brisanz und natürlich was Satire- und humortechnisch aus einem Thema herauszuholen ist. Da wird es selbstverständlich Themen geben, die schon drei Tage vor der Sendung feststehen, aber letztendlich entscheide ich auch noch spontan am Abend der Sendung und vielleicht auch noch während der Sendung, was ich für erwähnenswert halte.

Sie schreiben die Texte für Ihre Sendung selber, haben keine Autoren mit an Bord. Wie schaffen Sie es, so kurzfristig auf die aktuelle politische Lage zu reagieren?

Da ich ja sowieso sehr viel live in Deutschland unterwegs bin und meine Bühnenshow immer tagesaktuell präsentiere, ist das für mich kein Problem. Ich arbeite jeden Tag zwei Zeitungen durch und schaue die Tagesthemen – einige Gags entstehen spontan, andere erst auf der Bühne, eigentlich optimal für diese Sendung.

Herr Müller, Ihr "Dreggsagg"-T-Shirt ist Programm. Erklären Sie doch mal einem Norddeutschen, was ein "Dreggsagg" ist?

Machen wir es kurz: Ein Dreggsagg ist ein Schlitzohr! So wurde es wenigstens mir erzählt und so erzähle ich es weiter. Und irgendwann glaube ich es bestimmt auch.

Sie sehen die Welt aus fränkischer Sicht. Wie sieht denn der Franke die Welt?

Ich denke mal auch nicht anders wie ein Schleswig-Holsteiner, ein Sachse oder ein Pfälzer. Jeder macht sich doch Gedanken über die Welt und versucht diese in seinem persönlichen Umfeld irgendwie einzuordnen. Nichts anderes mache ich auch.

Sie sind ein Star im fränkischen Fasching. Fastnacht und Kabarett geht das zusammen?

Ja und das sogar ziemlich gut. Erstens ist die fränkische Fastnacht sowieso sehr kabarettistisch geprägt und zweitens habe ich durch meine Auftritte im Fasching so viele Menschen erreichen und begeistern können, die vorher wahrscheinlich niemals in eine Kabarettveranstaltung gegangen wären.

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