Florian Knittel (Regie)
Eine junge Frau stürzt durch das Glasdach eines Einkaufszentrums in die Tiefe – so, dass es auch tatsächlich alle mitbekommen. Doch warum eilt dem Opfer niemand sofort zur Hilfe?
Ich denke, so eine Situation haben die wenigsten von uns tatsächlich erlebt, deshalb ist es schwer, sie sich vorzustellen - meistens passieren die Dinge in der Realität ja doch anders als man zunächst erwarten würde. Wahrscheinlich wüssten die meisten von uns im ersten Moment nicht, was da eigentlich genau passiert ist - ist das real, ist das Fake? Um diese Desensibilisierung durch die Flut der Bilder, der wir täglich ausgesetzt sind, geht es letztlich auch in unserer Geschichte. Und so wie der Narzisst sich im Anderen spiegelt, so bringt uns diese Geschichte vielleicht auch ein wenig dazu, in den Spiegel zu schauen - denn ein bisschen Narzissmus wohnt doch auch in uns allen, oder?
Erlauben Sie uns einen Blick hinter die Kulissen: Wie haben Sie diese spektakuläre Szene gedreht?
Wir haben ja in einem echten Einkaufszentrum gedreht. Letztlich hatten wir deshalb nicht viel Zeit und mussten uns daher gut überlegen, was wir wirklich drehen müssen, um die Geschichte zu erzählen. Neben den Statistinnen und Statisten spielen für die Wirkung der Szenen die visuellen Effekte eine große Rolle. Hier hatten wir das Glück, dass ich durch ein vorhergehendes Projekt einen sehr versierten Artist kennengelernt hatte und ihn an Bord holen konnte. Das hat dann sehr geholfen, zumal wir die Geografie der realen Location grundlegend verändert haben, damit der Eindruck entsteht, man fiele von diesem bestimmten Dach in dieses bestimmte Glasfenster.
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