Man lebt nur zweimal …

Tobias Dürr spielt den tot geglaubten Markus Zastrow

Tobias Dürr ist Markus
Tobias Dürr spielt Markus Zastrow. | Bild: ARD/Ann Paur

Die große Jugendliebe von Eva (Uta Kargel), Markus Zastrow, soll vor elf Jahren bei einem Segelturn ertrunken sein. Sein Tod wurde jedoch nie aufgeklärt. Markus' Schwester Lena (Johanna Bönninghaus) fühlt sich schuldig für das, was damals passiert ist. Nun taucht der Totgeglaubte in Folge 1212, am 17. Dezember, plötzlich am Fürstenhof auf, bringt seinen Vater Götz (Andreas Borcherding) und seine Schwester Lena fast um den Verstand. Und stürzt Eva in ein großes Gefühlschaos. Gespielt wird die neue "Sturm der Liebe"-Rolle von Tobias Dürr. DasErste.de hat den 35-Jährigen am Set besucht.

Markus und Eva
Eva wird durch die Rückkehr von Markus in ein Gefühlschaos gestürzt! | Bild: ARD/Ann Paur

Wie zwei Kampfhähne mit stolzgeschwelltem Kamm stehen sie sich in der Hotelküche gegenüber. Doch obwohl Robert (Lorenzo Patané) für seine heftigen Gefühlsausbrüche bekannt ist, reißt er sich vor dem besonnenen Markus Zastrow (Tobias Dürr) zusammen. Das fällt ihm nicht leicht, denn der "wiederauferstandene" Sohn von Götz konfrontiert ihn unumwunden mit der unbequemen Wahrheit: "Wir lieben beide dieselbe Frau". Was soll man darauf noch sagen? Robert ist kurz sprachlos und Markus nutzt die Gelegenheit, um Robert noch einige Verfehlungen vorzuhalten. Zuletzt sagt der Totgeglaubte: "Du machst alle Menschen in Deiner Umgebung unglücklich!" Das hat gesessen – und es zeigt: Es wird noch spannend werden zwischen Robert und Markus. DasErste.de hat Tobias nach den Dreharbeiten interviewt.

Lena, Markus und Götz
Die Zastrows sind wieder vereint: Lena, Markus und Götz. | Bild: ARD/Ann Paur

DasErste.de: Tobias, das heute war ja nicht Dein erster Drehtag bei "Sturm der Liebe". Du bist ja nun schon seit 18. Oktober dabei. Wie war denn Dein Einstieg?

Tobias Dürr: Das erste Bild, welches ich bei "Sturm der Liebe" zu drehen hatte, war gleich eine Bettszene! So was ist mir als Schauspieler noch nie passiert – sich gleich am Anfang nackig zu machen und mit einer Kollegin ins Bett zu steigen. Ich verrate aber nicht, mit wem ich da im Bett lande. Eins kann ich sagen: Eva ist es nicht!

Wo kommt denn Markus so plötzlich her? Wo war er denn all die Jahre?

Vor elf Jahren hat Götz, Markus' Vater, einen Prozess gegen die Mafia geführt. Daraufhin hat die Mafia seinen Sohn entführt, um Götz zu erpressen: Er sollte die Anklage fallenlassen, ansonsten würde Markus sterben. Götz ist auf den Deal nicht eingegangen. Nach einem halben Jahr Gefangenschaft bei der Mafia sollte Markus dann umgebracht werden. Er hatte sich mittlerweile aber mit seinem Aufpasser Paolo angefreundet, der ihm schließlich aus Mitleid zur Flucht verhalf. Markus tauchte mit dem Versprechen unter, nie wieder in sein altes Leben zurückzukehren. Denn wenn herausgekommen wäre, dass Markus überlebt hat, dann hätte dies das Todesurteil für Paolo bedeutet. Elf Jahre versteckte sich Markus auf Kreuzfahrtschiffen, wo er als Stuart arbeitete. Als Paolo starb, konnte Markus endlich aus der Versenkung auftauchen. Er geht an den Fürstenhof, weil er all die Jahre seine große Liebe Eva nicht vergessen konnte.

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Markus und Dir?

Ja, die gibt es. Ich kann sein Verhalten in vielen Situationen sehr gut nachempfinden: Markus war elf Jahre in der Welt unterwegs. Ich bin vor meiner Schauspielausbildung sechs Monate durch Asien gereist. Dort bin ich vielen Menschen begegnet, die nie mehr in ihre Heimat zurückwollten oder -konnten, die nach Hause kamen und sich dort völlig fehl am Platz gefühlt haben. So schlimm war es bei mir zwar nicht, doch Markus geht es wohl schon ein bisschen so.

Eigentlich wirkt Markus nicht gerade wie ein schwer traumatisierter Mann, der ein Jahrzehnt vor der Mafia auf der Flucht war. Er ist doch ganz normal, ruhig und freundlich, oder?

Auch wenn seine Ecken und Kanten nicht so offensichtlich sind: Es gibt sie. Zum Beispiel hat er panische Angst vor engen Räumen. Das resultiert noch aus der Zeit seiner Gefangenschaft. Sein ruhiger Charakter ist sicher auch das Ergebnis der vielen harten Jahre: Markus will einfach endlich ankommen. Er vertraut auch nur ganz bestimmten Menschen. Das kann ich übrigens sehr gut verstehen. Meine besten Freunde kenne ich, seitdem ich drei Jahre alt bin. Markus ist ehrlich und hat einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Er akzeptiert zum Beispiel vorbehaltlos, dass Eva mit Robert glücklich ist. Markus kann aber, wenn er herausgefordert wird, auch sehr heftig reagieren und harte Konsequenzen aus einer Auseinandersetzung ziehen. Zum Beispiel nimmt er seiner Schwester Lena sehr übel, dass sie an seiner Entführung mitschuldig war. So ein Konflikt ist übrigens unheimlich schön zu spielen. Da steckt für einen Schauspieler viel Futter drin.

Was hast Du vor "Sturm der Liebe" gemacht?

Die letzten fünf Jahre war ich Ensemblemitglied der "bremer shakespeare company", die das größte Shakespeare-Repertoire in Deutschland auf die Bühne bringt. Die "shakespeare company“ ist ein ganz besonderes Theater, denn es wird nicht von einem Intendanten, sondern von der Gesamtheit des Ensembles eigenverantwortlich geleitet. Ich hatte eine tolle Zeit dort und die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht. Nach fünf Jahren brauchte ich aber eine Veränderung und neue Herausforderung, wollte gerne mal was anderes machen, in eine andere Richtung gehen. Als ich die Rolle bei "Sturm der Liebe" angeboten bekommen habe, ging alles ganz schnell.

Wie haben Deine Theaterkollegen auf den Wechsel reagiert?

Die haben mich sehr dabei unterstützt. Jeder Schauspieler versteht es, dass man so ein tolles Angebot auch annehmen muss. Zudem bin ich ja immer noch nicht ganz weg von der "shakespeare company"-Bühne, denn jedes zweite Wochenende trete ich noch in einem Stück in Bremen auf, das langsam ausläuft. Das ist zwar sehr anstrengend, doch für einen Schauspieler ist die Kombination aus Fernsehen und Theater nahezu ideal.

Was würdest Du Dir für Deine Zeit bei "Sturm der Liebe" noch wünschen?

Natürlich, dass es lange weitergeht mit Markus! Dann fände ich es spannend, wenn mit der Zeit noch ein bisschen mehr Ecken und Kanten bei ihm zum Vorschein kämen. Vielleicht Erlebnisse oder Dinge, die in der Gefangenschaft bzw. in den elf Jahren auf See passiert sind. Und natürlich weiterhin viel Spaß und eine gute Zeit mit dem großartigen Team!

Lieber Tobias, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir noch viele Ecken und Kanten bei "Sturm der Liebe"!

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