Nicola Tiggeler verlässt "Sturm der Liebe"

Nicola Tiggeler
Nicola Tiggeler spielte Barbara von Heidenberg | Bild: ARD/R.M. Reiter

Nicola Tiggeler spielte Barbara von Heidenberg anderthalb Jahre lang – eine fulminante Rolle mit dem dazugehörigen Abschied. Die Zuschauer liebten Barbara, weil sie Leben in den Fürstenhof brachte und mit ihren Intrigen für Spannung sorgte. Doch die Zuschauer konnten Barbara teilweise auch nicht ausstehen, weil sie immer wieder Unruhe stiftete und ihre dunkle Seite auslebte.

Anderthalb Jahre sind eine lange Zeit, die gerade bei der "Sturm der Liebe"-Produktion aufgrund des enormen Arbeitspensums als sehr intensiv empfunden wird. DasErste.de hat sich zum Abschied noch einmal mit Frau Tiggeler getroffen und mit ihr die letzte Zeit Revue passieren lassen.

Barbara und Miriam kämpfen in den Bergen
Ein dramatischer Kampf geht ihrem Serien-Tod voraus. | Bild: ARD/Jo Bischoff
Barbara und Miriam
Privat gute Freunde: Nicola Tiggeler und Inez Björg David | Bild: ARD/Jo Bischoff

DasErste.de: Frau Tiggeler, wie lautet Ihr Fazit nach Ihrem Ausstieg?
Nicola Tiggeler: Ich hatte eine tolle Zeit bei "Sturm der Liebe". Die Arbeit war spannend – und die Kollegen waren wunderbar.

Sind aus einigen Kollegen eventuell sogar Freunde geworden?
Ja, zum Beispiel aus meiner Serientochter Inez Björg David. Inez ist für mich während der ganzen Zeit fast zu einer richtigen Tochter geworden. Sie besuchte mich und meine Familie öfters, und auch meine Kinder verstehen sich super mit ihr. Da ihre Familie relativ weit weg wohnt, wurden wir zu einer Art Ersatzfamilie für sie. Aber auch mit Mona Seefried und vielen anderen Kollegen verstand ich mich sehr gut und werde versuchen, den Kontakt aufrecht zu halten.

Mit Sicherheit gab es Szenen beim "Sturm der Liebe"-Dreh, die Sie nicht so schnell vergessen werden. Können Sie uns einige verraten?
Ich muss immer noch lachen, wenn ich an die Szene denke, in der ich die 25 Millionen Euro anzünde! Die Geldscheine wollten einfach nicht brennen. Wir haben alles versucht – nicht einmal mit Spiritus gingen sie richtig in Flammen auf.
Sehr aufregend war aber auch die letzte Szene, in der ich in den Bergen abstürze. Als wir zu dieser Stelle losgingen, war das Wetter noch schön. Doch dann änderten sich die Bedingungen und es wurde rutschig und gefährlich. Dann hing ich nur an einem Seil befestigt 15 Meter über den Abgrund – und habe nur noch gebetet, dass der Knoten hält. Wir drehten drei Einstellungen und die ganze Zeit hing ich da, mit dem Herz in der Hose. Es kam mir vor, als würde der Dreh unglaublich lang dauern.

Sie gehen ja privat auch sehr gerne in die Berge. Haben Ihnen Ihre Erfahrungen bei diesem Dreh geholfen?
Leider nein. Ich mache privat keine Klettertouren, sondern gehe eher zum Bergwandern. Aber Inez und ich übten vorher beim Deutschen Alpenverein, wie man sich richtig ins Seil fallen lässt. So waren wir bestens vorbereitet.

Das war Ihre letzte Szene bei "Sturm der Liebe". Wie war der Abschied von den Kollegen?
Da ich zusammen mit zwei anderen Kollegen ging, haben wir eigentlich ständig Abschied gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich innerlich schon von allen verabschiedet und war gut auf diesen Moment vorbereitet. Allerdings ging es mir vier Wochen vorher dafür umso schlechter: Ich spielte eine Szene, in der ich einen Tagtraum habe und erkennen muss, dass Barbara von allen abgelehnt wird. Und plötzlich hat es mich richtig mitgenommen. Obwohl ich natürlich wusste, dass alles nur gespielt ist, hatte ich einen richtigen Einbruch. Aber schließlich war es ja auch mein Entschluss, zu gehen – und trotzdem sind ich dann an meinem letzten Drehtag noch einige Tränen verdrückt worden.

Wie haben Sie die Tage nach dem Dreh verbracht? Fällt man da nicht erst mal in das berühmte Loch?
Ich bin in die Berge gegangen. Drei Tage lang, ganz alleine. Für mich ist das schönste Form des Entspannens. Ich wollte Abstand von der Produktion gewinnen – doch so einfach war das selbst hoch oben in den Bergen nicht: Als ich auf eine abseits gelegene Alm kam, erkannte mich auch die Sennerin sofort. Drei Tage verbrachte ich dort alleine, dann kam meine Familie nach und wir verlebten noch einen schönen Urlaub in Österreich.

Wie werden Sie die Zeit nach "Sturm der Liebe" verbringen?
Ich habe zwei Kinder und die fordern mit allem Recht der Welt meine Zeit. Ich bringe sie in die Musikvorschule, zum Klavierunterricht, spiele mit ihnen, bin für sie da. Was vorher ein riesiger logistischer Aufwand war, ist nun plötzlich wieder ganz normal. Außerdem habe ich auch wieder etwas Zeit für mich. Ich laufe gern, mache Yoga. Und dann habe ich ja auch noch meinen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Langweilig wird mir sicher nicht, und neue Film- und Theaterprojekte zeichnen sich bereits ab.

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