Charlotte und Julius: Liebe kennt keine Grenzen

Interview mit Mona Seefried und Michele Oliveri

Was sagen denn die Fans zu der jungen "reifen" Liebe?

Mona: Ich habe mal ins Forum geschaut. Der Großteil ist absolut positiv zu dieser Beziehung eingestellt und akzeptiert Charlotte und Julius als neues Traumpaar. Ein winziger Prozentsatz findet diese Liebe abartig.

Abartig?

Mona: Ja, ich glaube diese Leute können nicht damit umgehen, dass auch ältere Frauen nach wie vor Gefühle und ein Sexleben haben.

Charlotte, Doris, Werner u. Julius
Nicht standesgemäß? Quatsch! Julius kann auch anders. | Bild: ARD/Ann Paur

Hat das Fernsehen und Kino nicht schon vor einer Weile mit diesem Tabu gebrochen, etwa durch Filme wie "Wolke 9" von Andreas Dresen?

Mona: Das zwar schon, aber trotzdem entwirft der Großteil der Medien ja weiterhin das Bild von der ewig jungen, schlanken und knackigen Frau. Das ist immer noch das Diktat an die Frau. Wie viele Hollywoodstars lassen an sich herumschnippeln? Manche hungern sich fast zu Tode. Das ist doch absurd! Warum müssen wir immer jung und schlank sein? Ich würde mich nie operieren lassen. Falten gehören einfach zum Leben dazu. Wenn meine Tochter mich morgens im Bad nackt sieht, akzeptiert sie mich so, wie ich bin. Auch wenn an mir nicht mehr alles so knackig ist, wie es mal war.
Michele: Mona, Du bist doch fesch! Aber ich verstehe was du meinst. Bei uns Männern ist das ein bisschen anders. Wir dürfen altern.
Mona: Und junge Frauen an eurer Seite haben.

Michele, bist du verheiratet?

Michele: Nein, ich habe eine Freundin – eine jüngere.
Mona: Das hilft. Das hält jung. Und das meine ich gar nicht sarkastisch.

Michele, kurz zu einem anderen Thema: Du kommst aus Süditalien, dein Rollen-Alter-Ego aus Bayern. Wo holst du bloß den Julius und seinen Dialekt her?

Michele: Ich bin ein großer Freund von dem großen, russischen Theatermann Konstantin Sergejewitsch Stanislawski, der unter anderem die Ansicht vertrat, dass sich ein Schauspieler aufgrund eigener Erfahrungen und Gefühle mit seiner Rolle identifizieren kann. Der Julius setzt sich aus Seiten von mir zusammen, die in mir sind. Seiten, die ich nur in eine andere Konstellation für die Figur bringen muss. Ich kann sehr bodenständig sein, ich kann manchmal aber auch gar nicht bodenständig sein. Und das Bodenständige muss ich für die Figur eben aus mir herausholen. Genauso wie mit dem Bairischen. Rudimente waren schon in mir vorhanden. Natürlich hab ich mir vor dem ersten Casting aber auch Beispiele angeschaut, etwa "Monaco Franze", und den Dialekt dann auch trainiert.

Du warst also bei einem "Sturm der Liebe"-Casting. Habt ihr beiden da auch zusammen gespielt?

Mona: Ja, an dem Tag habe ich 17 Männer in einer Art Liebesszene auf Herz und Nieren geprüft. Michele hat einfach am besten geküsst. Überhaupt küsse ich Michele sehr gerne. (Mona lacht und Michele schmunzelt)

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