Böse Hexe und liebende Mutter

Simone Ritscher spricht über ihre Rolle als Doris

Die böse Hexe
Doris erscheint in der Vision als böse Hexe. | Bild: ARD / Ann Paur

Nach Barbara von Heidenberg (Nicola Tiggeler) treibt seit über einem halben Jahr eine neue Böse ihr Unwesen am Fürstenhof − Doris van Norden (Simone Ritscher). Auch sie schreckt nicht vor Mord zurück und beseitigt in Folge 1497 Tante Pilar mittels eines Blumentopfs, bevor diese ein dunkles Geheimnis über Doris ausplaudern kann. Ein modernes Märchen, wie eine Telenovela es ist, braucht natürlich auch immer eine Intrigantin und Ränkeschmiedin, eine böse Königin oder gar Hexe.

Aber ist Doris wirklich durch und durch schlecht? Höchste Zeit, das diejenige zu fragen, die Doris wohl am besten kennt: Simone Ritscher.

DasErste.de: Simone, ist Doris die neue Barbara? Ist sie also wirklich durch und durch böse?

Simone Ritscher: Doris ist ein sehr emotionaler Mensch mit südländischem Temperament – die Palette reicht von gnadenlos bis aufopferungsvoll. Wenn sie etwas macht, dann hundertprozentig. Einerseits ist sie zu tiefstem Leid fähig, andererseits gibt sie nicht auf, ehe sie erreicht hat, was sie will. Doris verkörpert zwar "das Böse", doch sie hat natürlich wie jeder Mensch auch liebenswerte Seiten. Was besonders in den Beziehungen zu ihren Söhnen und zu Werner deutlich wird.

Dirk Galuba Simone Ritscher
Hoteldirektor liebt Geschäftsfrau: Dirk Galuba alias Werner und Simone Ritscher alias Doris. | Bild: ARD / Ralf Wilschewski

Was die "Sturm der Liebe"-Fans sicherlich interessiert: Liebt Doris Werner, oder hofft sie nur, an seiner Seite respektiert, geachtet und vielleicht bevorteilt zu werden?

Nein, Doris liebt Werner wirklich. Sie hat in ihm ein Gegenüber auf Augenhöhe gefunden, denn die Zwei sind sich sehr ähnlich: Beide kämpfen kompromisslos mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Er ist durch und durch Geschäftsmann, sie Geschäftsfrau. Ein Zeichen, dass Doris Werner wirklich liebt, ist: Sie will für ihn den Fürstenhof zurückkaufen − nicht für sich.

Warum ist Doris so wie sie ist?

Natürlich wurde sie durch ihre Vergangenheit geprägt. Aufgewachsen in  Argentinien in ärmlichen Verhältnissen, musste sie sich als Tänzerin und Kellnerin durschlagen, um zu überleben. Dann trat Werner in ihr Leben. Sie wurde schwanger von einem Mann, der nicht daran dachte, um ihretwillen seine Familie in Deutschland zu verlassen. Sie bekam Zwillinge und musste einen von ihnen, Konstantin, verkaufen.

Doris und Pilar
Doris schleicht sich nachts in Pilars Zimmer. | Bild: ARD / Ann Paur

So etwas kann doch nur eine herzlose Frau tun, oder?

Doris sah damals einfach keinen anderen Ausweg: Indem sie einen Zwilling verkaufte, rettete sie das Leben des anderen. Doch noch heute leidet sie sehr unter dieser Tat. Aber durch dieses Leid hat sie zweifellos an Stärke gewonnen. Natürlich verdrängt sie die Geschichte, ihren Schmerz und ihre Reue. Doch die Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Das Wissen um ihre Schuld ist für sie als Katholikin ein sehr belastendes Thema.

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