Mi., 23.05.12 | 13:00 Uhr
Kampf um Kita-Plätze

Barbara Böhle ist berufstätig und hat zwei kleine Kinder. Sie ärgert sich schwarz über die Situation mit den knappen Kita-Plätzen im Kölner Süden. Deshalb hat sie sich einer Interessengemeinschaft angeschlossen, die mehr Kita-Plätze für unter Dreijährige fordert.
Nicht einmal zehn Prozent von ihnen sind hier versorgt, klagen die Initiatoren. Und es dauere viel zu lange, bis die sechs geplanten neuen Kitas endlich fertig würden.
Die Stadt Köln aber wehrt sich. "Natürlich wollen die Eltern viele Plätze, und zwar ganz schnell und in entsprechender Qualität, sowohl inhaltlich als auch räumlich", so Dr. Agnes Klein von der Stadt Köln.
Auch in bestehenden Einrichtungen neue Plätze zu schaffen bringt Schwierigkeiten. Ein Beispiel: Die Kita St. Anton in Köln-Holweide. Im Sommer soll es sechs neue Plätze für U-3-Kinder geben, doch noch ist nicht einmal das Geld für den Ausbau da. Der Wunsch der dortigen Leiterin: "Dass die Stadt genauer hinsieht, bevor sie Versprechen mit Rechtsansprüchen macht, ob das realisierbar ist - und dass sie bürokratische Dinge vereinfacht."
Barbara Böhle hat eine andere Lösung gefunden. Doch die ist teuer. Eine Studentin betreut den zweijährigen Ben. Sie ist aber bald fertig an der Uni. Wo soll der Kleine dann bleiben? Im Kindergarten seines Bruders wird jedenfalls kein Platz für ihn sein.
Stand: 09.04.2015 09:39 Uhr
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