Di., 28.01.14 | 13:00 Uhr
Deutsche Bahn AG feiert Geburtstag
Vor 20 Jahren wurde aus den beiden Staatsbetrieben Bundesbahn (West) und Reichsbahn (Ost) die Deutsche Bahn AG. Über den Erfolg dieser Weichenstellung gehen die Meinungen auseinander.
Eigentlich sollte das Unternehmen längst an der Börse sein. Aber die Bahn hat, was sie laut Volksmund dauernd hat – Verspätung. Immer noch gehören alle Aktien dem Staat. Und wenn Mitarbeiter im Stellwerk krank werden oder im Urlaub sind, dann lahmt die Republik. Wir erinnern an das Dilemma beim Mainzer Hauptbahnhof im Sommer des Jahres.
Die Bahn sieht allerdings ihre Reformanstrengungen positiv und verweist auf erfolgreiche Zahlen. So nahm der Verkehr auf der Schiene im Personenverkehr um 28 Prozent zu. Im Güterverkehr konnte sich das Unternehmen sogar 58 Prozent steigern. Außerdem müsse der Bund heute weniger Mittel zuschießen, sagt die Bahn.
Allerdings muss der Verkehrsminister noch jährlich viele Milliarden Euro für den Bahntransport ausgeben. Die Länder erhalten Geld für den Nahverkehr, die Bahn selbst für die Instandhaltung des Netzes und den Neubau von Trassen.
Der zentrale Pfeiler der Reform war die Umwandlung der Staatsbahn in ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das Gewinne machen soll. Dabei wurde zu Lasten der Kunden und des Netzes gespart, um aus der Bahn einen internationalen Logistikriesen zu schmieden. Die Nachwirkungen unterlassener oder zu spät erfolgter Investitionen in den heimischen Zugverkehr spüren die Fahrgäste noch immer.
Stand: 14.03.2015 18:28 Uhr
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