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Die Opfer der Colonia Dignidad in Chile

Auf dem Gelände der Colonia Dignidad – der sogenannten Kolonie der Würde – liegen laut Experten noch immer etwa hundert Pinochet-Gegner verscharrt, nach deren sterblichen Überresten gegraben wird. Gleichzeitig haben die Opfer der deutschstämmigen Kollaborateure der chilenischen Militärjunta keine Entschädigung erhalten. | Bild: BR

Auf dem Gelände der Colonia Dignidad – der sogenannten Kolonie der Würde – liegen laut Experten noch immer etwa hundert Pinochet-Gegner verscharrt, nach deren sterblichen Überresten gegraben wird. Gleichzeitig haben die Opfer der deutschstämmigen Kollaborateure der chilenischen Militärjunta keine Entschädigung erhalten.

Mercedes Fernández verlor ihren Sohn im Jahr des Militärputsches 1973. Seitdem kämpft sie für Aufklärung, wo ihr Sohn begraben liegt. Nach 45 Jahren hat sie jetzt einen Funken Hoffnung.

Myrna Troncoso vermisst ihren Bruder Ricardo seit 45 Jahren, seit er von den Schergen Pinochets verschleppt wurde. Sie hofft, das der deutsche Staat jetzt mithilft, das Massengrab zu finden, in dem Ricardo auf dem Gelände der deutschen Sekte Colonia Dignidad liegt.

Christina Escanilla vermisst ihren Bruder, der als 15-Jähriger in der Zeit der Diktatur Pinochets verschleppt wurde und in der Colonia Dignidad verschwand.

Gleichzeitig haben die Opfer der deutschstämmigen Kollaborateure der chilenischen Militärjunta keine Entschädigung erhalten; Täter sind bis heute noch auf freiem Fuß.

Winfried Hempel wurde in der Colonia Dignidad geboren und und lebte 18 Jahre in der deutschen Sekte. Danach flüchtete er, wurde Anwalt und kämpft seitdem für Aufklärung und Gerechtigkeit. Dass Chile und Deutschland jahrzehntelang die deutsche Sekte unterstützten und bis heute keine wirkliche Aufklärung betreiben, sei "ein Skandal".