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Israel: 75 Jahre Staatsgründung - Eskalation der Gewalt?

PlayEine Rakete wird aus einem städtischen Gebiet abgefeuert.
Israel: 75 Jahre Staatsgründung – Eskalation der Gewalt? | Bild: picture alliance/dpa | Ilia Yefimovich

Raketeneinschlag im Gazastreifen: Ein Mädchen ruft nach ihren Eltern. Eine Rakete hat ihr Haus getroffen. Ra'ad abu Owda versucht sie zu beruhigen, spricht ihr gut zu. Noch weiß er nicht, dass es für die Eltern keine Hoffnung mehr gibt: Sie sind ums Leben gekommen, ihr Bruder auch.

Es ist die erste Nacht der neuesten Eskalationen zwischen Israel und dem islamischen Jihad, einer palästinensischen Terrororganisation im Gazastreifen.
Am Morgen: 24 Einsätze hat Ra'ad vor sich. Er ist Notfallsanitäter. Wir werden ihn begleiten. Raad muss sich vorbereiten, die Arbeit ist gefährlich. 33 Menschen in Gaza kommen in dieser Eskalation ums Leben: sechs davon Kinder, drei Frauen. Ziel des israelischen Beschusses: Militärische Anführer des islamischen Jihad. Die hatten in der Woche zuvor Israel beschossen. Elf wurden mittlerweile getötet.
Raad und sein Team müssen jetzt warten, auf den nächsten Angriff und die nächsten Opfer.

Zur selben Zeit: nur 15 Kilometer entfernt, in Aschkelon, Israel. Auch hier warten sie. Auch die Psychologinnen Marina und Sally haben gerade mit der Arbeit begonnen. Seit Beginn der Eskalation hat das Zentrum für psychische Resilienz für Kinder rund um die Uhr geöffnet. Die Raketen aus Gaza machen auch Kindern hier Angst. Der erste Anruf, ein Vater: Anders als in Gaza haben die meisten Häuser hier einen Schutzraum. Seit zwei Tagen wolle sein kleiner Sohn da nicht mehr raus, wolle nichts essen, nicht ins Bad, sagt der Vater. Marina versucht den Jungen zu beruhigen. Der Junge traut sich ins Wohnzimmer, das erste Mal seit zwei Tagen.

Nachts in Gaza

Das Geräusch: Eine israelische Drohne. Raad erwartet einen israelischen Angriff. Die Bewohner sind kurz zuvor gewarnt worden. Die Helfer draußen wissen nicht, ob alle rechtzeitig raus sind. Viel Zerstörung, aber diesmal keine Verletzte. Noch sechs Stunden Schicht hat Raad vor sich, bis er zu seinen Töchtern kommen kann. Die Kleine hat Geburtstag, er hat versprochen, einen Kuchen mitzubringen.

In Aschkelon, Israel: Erste Sirenen. Im Trauma-Zentrum für Kinder haben sie Glück. Die Raketen in der Nähe werden vom israelische Abwehrsystem abgefangen. Doch Marina und Sally zeigen wie knapp es sein kann. Gestern hat das Abwehrsystem versagt: Eine Rakete trifft das Nachbarhaus: keine Verletzten, doch die Angst bleibt. Zwei Menschen in Israel sterben in dieser Eskalation.

Nach 24 Stunden Schicht kommt Raad nach Hause: "Alles Gute zum Geburtstag!" Aber sicher sind sie noch nicht. Die Arbeit für die Helfer geht weiter.

Autoren: Christian Limpert und Hanna Resch, Co-Autorin Sophie von der Tann, ARD Tel Aviv

Stand: 17.07.2023 15:48 Uhr

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