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Vietnam: Die jungen Opfer von "Agent Orange"

Dr. Ta Thi Chung ist über 80 und arbeitet noch immer in einem Krankenhaus in Saigon. Sie will die jüngsten Opfer des Vietnam-Krieges nicht allein lassen.  | Bild: ARD/NDR

Dr. Ta Thi Chung ist über 80 und arbeitet noch immer in einem Krankenhaus in Saigon. Sie will die jüngsten Opfer des Vietnam-Krieges nicht allein lassen.

Während des Vietnam-Krieges versprühten die US-amerikanischen Truppen das dioxinhaltige Pflanzenschutzmittel Agent Orange. Dieses Gift hat vor allem das Erbgut beschädigt. Diese Kinder sind die vierte Opfer-Generation.

Viele Eltern, die ein schwer missgebildetes Kind bekommen, sind völlig überfordert. In dem Krankenhaus in Saigon finden sie ein neues Zuhause.

Kinder, deren Eltern oder Großeltern dem Gift ausgeliefert waren, kommen oft mit schweren Missbildungen zur Welt. Die Schicksale dieser Kinder haben das ARD-Team erschüttert.

Die Mitarbeiter kümmern sich rührend um die jungen Patienten, aber sie sagen auch, diese Arbeit sei nur mit viel Liebe auszuhalten. Während die Schwester einem Kind etwas zu essen gibt, streichelt sie das andere. Es fehlt an Geld für eine ausreichende Betreuung.

Die Hinterlassenschaft eines Krieges, der vor 40 Jahren offiziell zu Ende ging. Am 30. April feiert Vietnam den Jahrestag ganz groß. Doch für diese Kinder gibt es kaum Unterstützung.

In Vietnam hat niemand einen Zweifel daran, dass dies die Folgen von Agent Orange sind. Doch der damalige Hersteller des Pflanzenschutzmittels und die amerikanische Regierung sehen bis heute keinen direkten Zusammenhang zwischen Agent Orange und den schweren genetischen Defekten.