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Russland: Spurensuche - was bleibt vom Aufstand der Wagner-Kämpfer?

PlayEin Mann entfernt ein großes Werbeplakat der "Wagner-Gruppe" in St. Petersburg
Russland: Was bleibt vom Aufstand der Wagner-Kämpfer? | Bild: picture alliance/dpa/TASS | Peter Kovalev

Wir machen uns auf den Weg – aus Moskau Richtung Süden. Bis hier, bis in die Hauptstadt, direkt in das Zentrum der Macht, wollten die Wagner-Kämpfer eigentlich vordringen. Unser Ziel: Das Gebiet Woronesch. Wir sind auf Spurensuche: Warum haben die Wagner Leute auf etwa halbem Weg zwischen Rostov und Moskau gestoppt?

Diese Videos vom vergangenen Wochenende stammen aus Woronesch. Ein Öldepot in Flammen. Offenbar ist es hier zu Kampfhandlungen gekommen. Ein paar Tage später sind die Menschen immer noch fassungslos, im Supermarkt direkt gegenüber. Der Mechaniker nimmt uns mit in seine Werkstatt; die ist nur wenige hundert Meter vom Öldepot entfernt, zu seinen Kollegen. Hier sind die Fenster regelrecht rausgeflogen, erzählen sie uns. Offenbar hatten die Wagner-Söldner, so erzählen sie hier, einen russischen Hubschrauber abschießen wollen. Die abgefeuerte Rakete landete stattdessen im Öl-Depot.

Spurensuche

Wir fahren weiter in das kleine Dorf Komintern, etwa 150 Kilometer östlich von Woronesch entfernt: Ein paar wenige Splitter… Sonst deutet nichts mehr darauf hin, dass die Wagner-Kämpfer hier offenbar tatsächlich einen russischen Hubschrauber abgeschossen haben. Von dem russischen Hubschrauber ist nichts mehr übriggeblieben. Und es sei ganz schnell alles bereinigt worden, erzählen uns die Leute im Dorf.

Seit Wagner Chef Prigoschin mit seinem Kurzzeit-Aufstand die Konfrontation gesucht hat – ist sein Aufenthaltsort unbekannt.

Zurück in die Region Woronesch: an einer Bushaltestelle prangt das "Z" – das Symbol für den sogenannten Militäreinsatz. Die Wagner-Kämpfer hatten das Vorgehen der russischen Militärführung in der Ukraine wiederholt hart kritisiert.
Unsere Fahrt geht weiter in die Nähe des Ortes Anna – schweres Baugerät, Straßenarbeiten. Und ein großer Krater neben der Straße… Die Bomben, so berichten mehrere Menschen im Ort – soll ein russisches Flugzeug abgeworfen haben. Sollte es wirklich die nahe Brücke im eigenen Land zerstören, damit vorrückende Wagnerkämpfer aufgehalten werden?
In dem 18.000-Einwohner-Ort Anna rätseln sie noch immer, wie die Ereignisse vom einzuordnen sind.
Alarm- und Ausnahmezustand und viele offene Fragen. Eines hat der kurze Aufstand der Wagner-Leute zumindest gezeigt: auch Russland ist verletzbar.

Autorin: Sabine Krebs, ARD Moskau

Stand: 02.07.2023 19:51 Uhr

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