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Indonesien: Der Fluch der Schatzinsel

Bangka ist das Herzstück im globalen Handel mit Zinn – ein begehrtes Metall, das vor allem für Mobiltelefone gebraucht wird. Unter welchen Bedingungen der Rohstoff gewonnen wird, darüber haben die Unternehmen keinerlei Kontrolle. Jedes Jahr sterben bis zu 100 Arbeiter in den Zinn-Minen von Bangka. Immer wieder begraben Lawinen Menschen unter sich.  | Bild: SWR

Bangka ist das Herzstück im globalen Handel mit Zinn – ein begehrtes Metall, das vor allem für Mobiltelefone gebraucht wird. Unter welchen Bedingungen der Rohstoff gewonnen wird, darüber haben die Unternehmen keinerlei Kontrolle. Jedes Jahr sterben bis zu 100 Arbeiter in den Zinn-Minen von Bangka. Immer wieder begraben Lawinen Menschen unter sich.

Die Arbeiter graben sich tief in die Erde. Mit Wasserschläuchen tragen sie die Erde ab. Selbst in den Naturschutzgebieten der Insel suchen die Menschen hemmungslos nach Zinn. Das ist illegal, doch die meisten Einkäufer interessieren sich nicht für die Herkunft des Metalls. Nur der Preis zählt.

Auch vor der Küste – auf selbstgebauten Flößen – suchen die Arbeiter nach Zinn. Mit langen Schläuchen saugen sie den Meeresboden ab. Das hat drastische Folgen für die Meereswelt: Die meisten Korallenbänke vor Bangka sind inzwischen zerstört. Und mit ihnen der Lebensraum vieler Tiere.

Alle hat das Zinn in eine Art Rausch versetzt: Frauen, Männer, Rentner, ganze Familien. Sie alle hoffen, dass ihnen das Zinn zu einem besseren Leben verhilft.

Auch Kinder kommen in die Minen. Manche zum Spielen. Andere, um ihren Eltern bei der Suche nach Zinn zu helfen.

Basri wurde von einer Lawine verschüttet. Eine Viertelstunde lang lag er bewusstlos unter der Erde. Er hat mehrere Knochenbrüche erlitten, eine Kräutertinktur vom Schamanen soll helfen.