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Ukraine: Überleben im Krieg

PlayZwei Sanitäter bringen einen Mann ins Krankenhaus
Ukraine: Überleben im Krieg | Bild: WDR

Anastasia

"Ich habe Angst, rauszugehen. Ich habe Angst, etwas zu machen. Ich sitze hier nur und zähle mein Essen und versuche auszurechnen, wie viele Tage ich davon leben kann", sagt Anastasia aus Cherson. Die Studentin traut sich nicht mehr auf die Straße: "Das ist unser Keller, in dem wir uns verstecken. Und das ist unser Schlafplatz."

Anna

"Der Krieg hat alles von mir weggenommen. Ich habe kein normales Leben", erzählt Anna aus Kiew. Die Journalistin ist geflohen in den Westen der Ukraine. "Vor mir sehe ich die Kinder, die spielen. Ich sehe den blauen Himmel. Aber hier in dem ruhigen Moment spüre ich den Krieg. Am Anfang haben wir viel Angst gehabt. Aber jetzt fühlen wir viel Wut. Und auch wir fühlen Liebe."

Teimur

"Wenn jemand Menschen umbringt, so werden wir die Wunden heilen. Die Freiwilligen werden den Schmerz unseren Landes und unserer Stadt heilen. Wir sind bereit, die Stadt wieder aufzubauen." Teimur aus Charkiv. Der Musiker verteilt Lebensmittel und Medikamente an Bedürftige.

Olena

"Jeden Tag schlafen wir mit den Geräuschen von Explosionen ein. Erst bin ich immer wieder aufgewacht davon und hatte Angst. Aber jetzt schlafe ich einfach weiter. Jetzt ist es fast unheimlich, wenn ich keine Explosionen höre." Olena aus Kiew. Die Frau ist jetzt 40 Kilometer nördlich im Dorf ihrer Eltern. "Jeden Tag sehe ich mir das Porträt meine Schwester an. Die ist mit ihrer Familie schon ins Ausland geflüchtet. Ich sehe die Spielsachen, die ihr Kind hier zurück gelassen hat. Das tut mir natürlich weh."

Karina

"Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Leute hier jeden Tag sterben. Wie viele Leute hier in der Ukraine verletzt werden. Ja…. Das ist schrecklich." Karina aus Odessa. Die Deutschlehrerin will ihre Stadt nicht verlassen. "Wir hoffen sehr, dass das bald vorbei ist. Dass dann viele Leute nach Odessa kommen. Und unsere Kultur genießen können. Und am Meer sitzen und Kaffee trinken. Und dass wir vergessen, was es bedeutet, durch Luftalarm geweckt zu werden. Das ist alles sehr schwer."

Anna

"Ich will mein Leben zurück. Ich will Frieden. Wir beten zu Gott jeden Tag. Jeden Tag für Frieden. Ja."

Autor: Philipp Wundersee

Stand: 14.03.2022 13:59 Uhr

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Westdeutscher Rundfunk
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