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Weltspiegel

Ägypten: Hetze gegen Journalisten:

Seit Ende Januar stehen in Kairo 20 Journalisten vor Gericht, darunter vier Ausländer. Einigen wird vorgeworfen, einer terroristischen Vereinigung anzugehören. Gemeint sind die Moslembrüder, einst Regierungspartei, Ende Dezember zur Terrororganisation erklärt. Die Mehrheit der Ägypter findet das richtig, fast alle lokalen Medien ebenfalls. Wie ein parteiischer Chor singt die ägyptische Presse seit der Absetzung von Präsident Mursi Loblieder auf die Militärregierung. Ausländischen Journalisten, die die Entwicklungen im Land kritischer sehen, wird von den Staatsmedien vorgeworfen, die Moslembrüder zu unterstützen. Ende Januar entlud sich nach einem Anschlag der aufgehetzte Volkszorn über einem Kamerateam der ARD, es entkam nur knapp einem Lynchmob. Gefahr statt Freiheit für die Presse in Ägypten. (Thomas Aders, ARD Kairo)

Afghanistan: Drogen auf dem Vormarsch:

Die Soldaten gehen, die Drogen kommen. Im Verlauf dieses Jahres werden die internationalen ISAF-Truppen ihren Abzug aus Afghanistan abschließen. In den Provinzen, die die Soldaten schon verlassen haben, erobert eine Blume die Felder: Schlafmohn. In Badachschan etwa, wo bis Herbst 2012 die Bundeswehr für die Sicherheit zuständig war, sind die Drogenanbaugebiete nun um 25 Prozent gewachsen. Und noch eine Zahl wird größer: die der Süchtigen. Das Opium und das daraus produzierte Heroin werden nicht nur exportiert, sondern zunehmend auch im Land konsumiert. In Afghanistan sind mittlerweile doppelt so viele Erwachsene süchtig wie im weltweiten Vergleich. Und die Taliban verdienen mit an Anbau und Handel.(Jürgen Osterhage, ARD Neu Delhi)

Schweiz: Luxus-Tourismus als Alpenkiller?:

In Andermatt ist die Zeit stehengeblieben. Oder besser: war. Denn seit Dezember steht hier ein hochmodernes Luxushotel, eines von vielen Hotels und Apartments, wenn es nach dem ägyptischen Investor Sawiris geht. Der hat sich des Örtchens angenommen, als die Schweizer Armee ihren riesigen Truppenübungsplatz aufgab und plötzlich nicht mehr Jahr für Jahr verlässlich die Übernachtungsgäste in den veralteten Hotels des Örtchens abstiegen. Der Traum vom Luxusresort, vom zweiten Davos oder St. Moritz, hat viele gepackt - aber nicht alle. Einige Widerspenstige kämpfen gegen Hotels und Skigebiet. Sie wollen, dass ihr Andermatt bleibt wie es war: klein, verschlafen und erschwinglich. (Daniel Hechler, ARD Genf)

USA: Das Dorf bin ich:

Sogar eine Bibliothek gibt es in Monowi, einem Dorf im äußersten Norden Nebraskas. Viele Bücher, aber nur eine Leserin. Elsie Eiler ist Bürgermeisterin, Bibliothekarin und Gastwirtin in einer Person, der einzigen nämlich, die hier noch wohnt. Sie ist über die Jahre vielleicht ein bisschen rau geworden, aber einsam ist sie nicht. Schließlich kommen Truckfahrer vorbei, essen und trinken in ihrer Kneipe. Das Dörfchen Monowi erzählt von der Landflucht in den USA, von der Verödung des einst so mühsam besiedelten Landes. Und von der Kunst, an jedem Ort der Welt ein glückliches Leben zu führen. (Tina Hassel, ARD Washington)

Südafrika: Fußball statt Ballern:

Nachts wird es gefährlich in den Townships um Kapstadt. Besonders freitags. Dann ziehen die Gangs los, prügeln, rauben oder vergewaltigen sogar. Doch eine wachsende Gruppe von Jugendlichen hat freitags inzwischen was Besseres vor: Fußball! Die Idee hatte ?Mister Flo', Florian Zech vom Chiemsee, der 2006 hier Zivildienst geleistet hat. Inzwischen hat der von ihm gegründete „Amandla-Fußballclub" mehrere Teams, Mädchen und Jungs, und feste Trainer. Die holen die Jugendlichen nachts von der Straße und beraten sie auch in Lebensfragen. Wer hier mitkickt, entzieht sich nicht nur dem Sog der Kriminalität, sondern schließt auch eher die Schule ab, findet eher einen Job. (Ulli Neuhoff, ARD Johannesburg)

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