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Weltspiegel

Türkei/Syrien: Verzweifelt - die Lage der Kurden:

Autor: Martin Weiss

Sie kommen sogar mit dem Bus aus dem fast 1000 Kilometer entfernten Istanbul an die türkisch-syrische Grenze - türkische Kurden, die helfen wollen. Die einen, indem sie sich um die unzähligen Flüchtlinge kümmern. Die anderen, indem sie zur Waffe greifen, um auf der anderen Seite der Grenze Seite an Seite mit den syrischen Kurden gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat" zu kämpfen. Eine Unterstützung, an der die Türkei kein Interesse hat. Sie fürchtet ein Erstarken der Kurden und der verbotenen PKK und die Vision eines unabhängigen kurdischen Staates.

Ukraine: „Neues Russland" - Traum und Schrecken: Autorin: Birgit Virnich

„Wir haben uns den Menschen gestellt," sagt Birgit Virnich über ihre Reise in die Ostukraine, nach Donezk, in die selbsternannte Volksrepublik. Die Moskau-Korrespondentin der ARD wollte selbst hören, wie es den Menschen dort geht, was sie mit Moskau verbindet, was sie sich erhoffen, aber auch, wovor sie sich fürchten. Alek zum Beispiel. 37 Jahre ist er alt, arbeitet im Bergbau. Er ist überzeugt, dass der Europakurs der ukrainischen Regierung ihm seine Existenz raubt. Deshalb glaubt er an eine bessere Zukunft in „Neurussland". „Wenn wir unsere Steuern nicht mehr nach Kiew abführen, wird es uns Kumpels hier in den Gruben rund um Donezk besser gehen," glaubt er. Alek träumt davon, dass Donezk zu einer zweiten Krim wird, und von einer eigenen Wohnung, so wie früher zu Sowjetzeiten. „In Russland ist alles besser", erklärt er. Das weiß er aus dem russischen Fernsehkanal „Russia24". „Und wann waren Sie das letzte Mal in Russland," fragt ihn die Korrespondentin. Er grübelt und räumt ein, dass es Ende der 80er-Jahre war. Wie viele hier in Donezk hat auch Alek ein glorifiziertes Russlandbild. Das ARD-Team hat viele Menschen getroffen, vor allem Anhänger der Idee eines „Neu-Russlands", aber auch ein paar Gegner. Die Bilanz der Drehreise ist ernüchternd: Die Gräben zwischen den Menschen erscheinen unüberwindbar.

Mali: Überfordert: Krankenhäuser im Ebola-Grenzgebiet: Autorin: Sabine Bohland

Noch kümmert sich der Mediziner Dr. Doumbia in dem kleinen Krankenhaus in Kourémalé hauptsächlich um schwangere Frauen, Patienten mit Malaria oder Unfallopfer. Mit bescheidenen Mitteln. Auf die Behandlung von Ebola-Erkrankten sind sie hier nicht vorbereitet. Doch mitten durch das Dorf Kourémalé verläuft die Grenze zwischen Mali und Guinea. In dem westafrikanischen Land hatte die Ausbreitung der Ebola-Seuche begonnen und ist noch nicht unter Kontrolle. Nun ist die Angst groß, dass das Virus vor der Grenze nicht halt macht, denn in dem Ort leben viele vom grenzübergreifenden Handel. Jeder, der passieren will, wird kontrolliert und mit einem Thermometer auf Fieber untersucht. Immerhin tragen die Helfer Plastikhandschuhe, erzählt Afrika-Korrespondentin Sabine Bohland. Sie hat in Kourémalé den Eindruck gewonnen, dass die 2000 Einwohner zwar gut informiert sind und wissen, wie sie sich anstecken können, aber die Krankenstation ist schon mit der Malariabehandlung bis an die Grenzen belastet. Würde Ebola auch in Mali ausbrechen, dann wären die Ärzte vor Ort schnell überfordert, so ihre Einschätzung.

Honduras/Mexiko: Lebensgefährlich - Kinder auf der Flucht: Autor: Peter Sonnenberg

„Ich muss es einfach in die USA schaffen. Ich will arbeiten, um meine Familie in Honduras zu unterstützen." Das erklärt der 17-jährige Marco dem Mexiko-Korrespondenten Peter Sonnenberg. Das ARD-Team trifft den Jugendlichen in Mexiko am Rio Bravo. Marco will irgendwie versuchen, über den Fluss in die USA zu kommen. Seit drei Monaten ist er unterwegs, schon zwei Mal ist er gescheitert. Doch alles ist besser als das Leben in seiner Heimat Honduras, erzählt er. Dort, in der Stadt San Pedro Sula zum Beispiel, herrschen bewaffnete Banden, terrorisieren die Einwohner, zwingen Jugendliche in die Kriminalität. Sie wollen nur noch weg. So ging es auch José. Er flüchtete, war mit dem berüchtigten Zug „La Bestia" auf dem Weg in die USA. Doch dann stürzte er ab, verlor Arm und Bein und kam zurück. Heute versucht er, andere von der gefährlichen Reise abzuhalten. Peter Sonnenberg und sein Team waren unterwegs in Honduras und Mexiko und haben viele verzweifelte Menschen getroffen. Als sie am helllichten Tag am Rio Bravo drehen, stürzt sich plötzlich eine kleine Gruppe Männer ins Wasser und treibt auf die andere Seite. Für den Moment schien die Flucht geglückt. Für diesen Moment leben viele in Mittelamerika.

USA: Jahrhundertdürre - Kalifornien ohne Wasser: Autor: Ingo Zamperoni

Farmer Harvey Bailey schaut erschüttert auf seine Obstplantage. Anstatt Orangen stapeln sich tote Bäume auf seinem Land. Wegen der anhaltenden Trockenheit sind sie eingegangen. Er musste sie mit dem Bulldozer plattmachen. Meteorologen sprechen von der schlimmsten Dürre seit einem halben Jahrhundert. Schon das dritte Jahr in Folge regnet es kaum in dem Bundesstaat. Amerika-Korrespondent Ingo Zamperoni war unterwegs in Kalifornien, im Central Valley. Der Staat im Südwesten produziert fast die Hälfte an Obst, Gemüse und Nüssen in den USA. Den Landwirten drohen Milliardenverluste. Doch es gibt auch die, die sich gegen die Verzweiflung stemmen. Die 72-jährige Donna Johnson zum Beispiel. Sie kurvt mit ihrem Pick-up unermüdlich durch ihre Heimatstadt East Porterville und versorgt ihre Mitbewohner mit Wasser. Denn dort müssen 400 Haushalte seit Monaten ohne fließendes Wasser auskommen.

Schnappschuss: Wie heiß wird´s unter´m Turban?: Autor: Michael Immel

Michael Immel hat sich gefragt, wie es die Sikh bei mindestens 40 Grad im Schatten oder gar noch mehr unter ihrem mächtigen Turban aushalten.

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Norddeutscher Rundfunk
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