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Weltweit: 11. September 2001

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Weltweit: 11. September 2001  | Bild: SWR

Der Anfang: eine Katastrophe

Im August 2021 am Flughafen in Kabul. Menschen klammern sich verzweifelt an US-Militärflugzeuge. Die Amerikaner ziehen ihr Militär nach 20 Jahren ab. Das Ende und der Ursprung des Einsatzes – jeweils eine Katastrophe. Am 11. September 2001 rast um 8:46 Uhr eine Passagiermaschine ins World Trade Center in New York. Um 9:03 Uhr folgt ein zweites Flugzeug: in diesem Moment ist klar – es ist ein Terror-Anschlag.

Trümmer des World Trade Center
Vom World Trade Center blieben nur Trümmer | Bild: SWR

Eine Schockwelle geht durch die ganze Welt. Im Nahen Osten fürchten sie schon Vergeltung. "Niemand hat damit gerechnet, dass so etwas in Amerika passiert", sagt der irakische Journalist Mohammed Ghalib. "Ein Freund sagte, falls man den Arabern dafür die Schuld gibt, dann werden sich die Tore der Hölle öffnen." Die Jagd auf die Täter wird zu einem Krieg gegen die islamische Welt.

Die Täter

Der Kopf des Anschlags: Osama bin Laden, Chef von Al-Kaida. Er versteckt sich in Afghanistan. Von 1996 bis 2001 herrschen dort die Taliban. Sie gewähren Bin Laden Unterschlupf. Unter ihrem Schutz organisiert er die Anschläge. Die Attentäter: 19 Männer, fast alle aus Saudi-Arabien, Drei von ihnen studieren in Hamburg und helfen bei den Vorbereitungen. Sie alle gehören zum Terrornetzwerk Al-Kaida.

Die Reaktion

Osama bin Laden
Kopf des Anschlags: Osama bin Laden | Bild: SWR

Im Oktober 2001 beginnt der US-Einmarsch in Afghanistan. Später schickt auch die Bundesregierung Soldaten. Es dauert allerdings zehn Jahre, bis ein US-Elitekommando Osama Bin Laden in Pakistan findet und tötet. Nach Bin Ladens Tod geht der Militäreinsatz in Afghanistan trotzdem weiter.

Die Lüge

Vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen stimmt US-Außenminister Powell schon 2003 die Welt auf einen weiteren Krieg ein. Der Vorwurf: Der irakische Herrscher Saddam Hussein unterstütze Terroristen und sei im Besitz von Massenvernichtungswaffen. "Es gab keine Massenvernichtungswaffen im Irak und der Irak hatte nichts mit dem 11. September zu tun", so Mohammed Ghalib. "Falls der Irak Massenvernichtungswaffen gehabt hätte, dann hätte er sie verwenden können im Krieg gegen die Amerikaner, als die den Irak überfielen."

Die Folgen

Sturz der Saddam-Statue im April 2003
Sturz der Saddam-Statue im April 2003 | Bild: SWR

Die USA stürzen Saddam Hussein. Danach brechen die staatlichen Strukturen des Iraks in sich zusammen. Alle Anhänger Saddam Husseins verlieren über Nacht Jobs und Einkommen. Viele radikalisieren sich, es entsteht der sogenannte Islamische Staat. Im Krieg gegen den Terror wächst der Terror – auch in Europa. 2004 in Madrid, 2005 in London, 2015 zweimal in Paris, 2016 in Brüssel, Nizza und Berlin. 2017 in Manchester. Die Folgen des Kriegs gegen den Terror sind bis heute zu spüren. Die meisten Menschen, die ihr Leben durch Terroranschläge verlieren, sind Muslime im Nahen Osten. Allein im Irak sterben im Krieg gegen den Terror eine Million Menschen.

Das vorläufige Ende

"Der elfte September hat den Irak-Krieg verursacht, der Irakkrieg hat sehr viele Menschen radikalisiert in der Region", sagt der ägyptische Journalist Sherif Abdel Samad. "Für viele Menschen waren halt die Amerikaner die Bösen oder Busch der Terrorist, der in ihr Land einfiel. Und das war halt katastrophal." Nach 20 Jahre Krieg gegen den Terror sind die Taliban in Afghanistan zurück an der Macht – wie schon vor 2001. Terroristische Organisationen könnten auch im Irak das Vakuum füllen, das abziehende Truppen hinterlassen. Es ist, wie es begann: eine Katastrophe.

Autoren: Vera Rudolph, Volker Schwenck

Stand: 05.09.2021 20:57 Uhr

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