So., 23.09.18 | 04:25 Uhr
Das Erste
Weltspiegel-Reportage: Cornwall
Eine Stadt ohne Plastik
Umgeben von atemberaubenden Steilklippen liegt am westlichsten Punkt Cornwalls die verschlafene Kleinstadt Penzance. Sie macht jetzt Schlagzeilen: Penzance ist Großbritanniens erste plastikfreie Stadt. Die Einwohner von Penzance sind Vorreiter in Großbritannien. Seit jeher eng mit der Natur verbunden, haben sie miterlebt, wie immer mehr Müll an ihre Traumstrände gespült wird.
Der Kampf gegen den Müll
Seit dem Untergang des Bergbaus und der Fischerei ist in Penzance nicht mehr viel los. Cornwall ist Englands "Armenhaus" geworden. Nur der Tourismus spült Geld in die Kassen der Stadt. Doch es sind gerade auch die Touristen, die noch mehr Müll bringen. Vor allem die großen Kaufhausketten verkaufen unverdrossen weiter Einwegplastik für das Picknick am Strand.
Rachel Yates ist die Anführerin der Plastikfrei-Bewegung, die sie selbst als "Widerstand" bezeichnet. Ihr Ziel: Einwegplastik reduzieren. 70 Geschäfte machen mittlerweile mit, auch Schulen und Krankenhäuser. Sie alle entfernen Plastikbesteck, -strohhalme oder Styroporverpackungen aus ihrem Alltag. Das Engagement bringt die Bürger der Stadt zusammen, der Bürgermeister ist stolz auf sie.
Umweltschutz interessiert fast niemanden
Bislang interessierte sich auf der britischen Insel kaum einer für Umweltschutz. Es gibt noch nicht mal ein Pfandsystem. Und so muss Rachel Yates alles selbst organisieren. Sie kämpft für ein neues Recyclingsystem in der Stadt und gegen alte Gewohnheiten bei den Bürgern. Über mehrere Monate lang begleitet ARD-Korrespondentin Julie Kurz die Kleinstadt in Cornwall bei ihrem Kampf gegen den Plastikmüll.
Ein Film von Julie Kurz
Stand: 25.11.2019 16:14 Uhr
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