Do., 08.09.16 | 03:40 Uhr
Das Erste
Weltspiegel-Reportage: Höllentrip nach Tijuana
Gefahren lauern überall, vor allem für Frauen. Trotzdem sind es Tausende, die sich täglich auf den Weg machen ins gelobte Land. Der Traum von einem Leben in den USA muss riesengroß sein. Monatelang sind sie unterwegs und das ARD-Team um den SWR-Mittelamerika-Korrespondenten Peter Sonnenberg begleitet sie auf diesem unkalkulierbaren Weg durch Süd- und Mittelamerika.
Angst vor kriminellen Banden
Armut ist in den wenigsten Fällen der Motor zur Flucht, die Bedrohung durch Marabanden oder Drogenhändler im eigenen Land sind der Antrieb. Der Film wirft ein besonderes Augenmerk auf die Frauen, deren Flucht in El Salvador beginnt, im Haus von Veronica Gomez. Die erzählt, dass sie ihren 14-jährigen Sohn davor schützen will, dass die Maras ihn in ihre gewalttätige Bande ziehen. Dafür lässt sie ihre beiden kleineren Kinder zurück.
In mehreren Kapiteln dokumentiert der Film die gefährlichsten Abschnitte der Flucht nach Norden. Von illegalen Grenzübertritten und den verschiedenen Fluchtrouten durch Mexiko. Hier warten kriminelle Banden, die rauben und vergewaltigen.
Die meisten kommen nie am Ziel an
Coyoten – so heißen die Schlepper in Lateinamerika – bieten Fluchtpakete an. Für 8000 Dollar von El Salvador nach Los Angeles, meist im Bus. Doch wer das Geld nicht hat, muss mit dem Boot über den Pazifik, mit dem Güterzug durch Mexiko oder zu Fuß durch Chiapas und weiter nach Norden.
Hunderte verschwinden jedes Jahr. Sterben an Erschöpfung, werden ermordet oder verstümmelt. Sichere Zahlen gibt es nicht, aber die meisten kommen nie an ihrem Ziel an – im gelobten Land, den Vereinigten Staaten.
Ein Film von Peter Sonnenberg
Stand: 14.07.2019 01:32 Uhr
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