SENDETERMIN Sa., 14.09.19 | 16:30 Uhr | Das Erste

Weltspiegel-Reportage: Mexiko

Dauerläufer in Sandalen

Maria Ramirez  ist Tarahumara. Sie rennt zur Zeit in Sandalen mit Sohlen aus alten Autoreifen von Erfolg zu Erfolg. Von Marathon zu Ultramarathon. Sie trainiert nicht und siegt trotzdem. Mit jedem Sieg, mit jedem Meter eröffnet Maria, ihrem Volk, den Tarahumara, ihren Frauen ganz neue Perspektiven.
María Lorena Ramírez ist Tarahumara. Sie rennt zur Zeit von Erfolg zu Erfolg – in Sandalen mit Sohlen aus alten Autoreifen. | Bild: SWR

Die Sohlen der Sandalen sind aus alten Autoreifen. Die Kleidung ist wie die ihrer Vorfahren: üppige Faltenröcke und bunte Blusen. So rennt María Lorena Ramírez zurzeit von Erfolg zu Erfolg. Von Marathon zu Ultramarathon. Sie trainiert nicht und siegt trotzdem. Ramírez ist Tarahumara, eine Superheldin in Sandalen. Sie stammt von einem indigenen Volk, einst so groß wie das der Azteken, bis das Volk von den spanischen Conquistadores getötet und vertrieben wurden.

"Raramuri" nennen sie sich – "jene, die weit laufen". Ihre Laufkunst und Ausdauer gilt als legendär. Für die Männer der Tarahumara gehörte es zur Jagd, die Tiere "per pedes" die Berge hinauf zu hetzen, bis die Tiere erschöpft zusammenbrachen. In die "Sierra Madre" hatte sich das Volk vor den Spaniern zurückgezogen. Zerklüftetes Land, bergig und trocken, Canyons, viermal so groß wie der Grand Canyon in den USA. Irgendwann fingen die Dörfer an, untereinander eigene Wettbewerbe auszurichten. Völlig unbemerkt vom Rest der Welt. Nun durchbrechen die Tarahumara die Unsichtbarkeit. Sie nehmen an großen Marathons und Ultramarathons teil. Und der Star unter ihnen ist nicht etwa ein Mann, sondern eine Frau, María Lorena Ramírez.

Lorena Ramírez läuft beim Stadtmarathon in Mexiko-Stadt. Sie trainiert nicht – und siegt trotzdem.
María Lorena Ramírez läuft beim Stadtmarathon in Mexiko-Stadt. Sie trainiert nicht – und siegt trotzdem. | Bild: SWR

Ramírez inspiriert die Mädchen im Dorf, von mehr zu träumen

Ramírez eröffnet nicht nur ihrer Familie, sondern auch den Frauen ihrer Gemeinde neue Chancen. Mit ihren Preisgeldern entsteht ein kleiner Wohlstand, landesweit erntet das indigene Volk mehr und mehr Anerkennung. María Lorena Ramírez ist schüchtern, sie redet nicht viel und inspiriert trotzdem die jungen Mädchen im Dorf dazu, von mehr zu träumen.

Ein Film von Xenia Böttcher

Stand: 01.10.2019 16:45 Uhr

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