SENDETERMIN Mo., 02.05.22 | 23:55 Uhr | Das Erste

Go West Go East – Transit DDR

Als die Grenze durchlässiger wurde

Transitreisende wurden bei den Grenzübergangsstellen genau kontrolliert.
Transitreisende wurden bei den Grenzübergangsstellen genau kontrolliert. | Bild: NDR/jumpmedientv GmbH / Markus Wendler

"Go West Go East" – Die dreiteilige Reihe erzählt vom Leben im geteilten Deutschland, von Menschen und ihren Erfahrungen zwischen BRD und DDR. Es geht um dramatische Fluchtgeschichten, Familienkonflikte, um Anpassung und Widerstand. "Go West Go East" ist eine Reise in die Zeit des Kalten Krieges, in der sich zwei deutsche Staaten feindlich gegenüberstanden, deren Grenze am Ende doch von den Menschen überwunden wurde.

Am 17. Dezember 1971 schaute die Welt gespannt in die damalige Bundeshauptstadt Bonn. Die Staatssekretäre der BRD und DDR - Egon Bahr und Michael Kohl - unterzeichnen das Transitabkommen. Zehn Jahre nach dem Mauerbau beginnen damit die bilateralen Beziehungen zwischen der DDR und der BRD.

Der Wartburg und zwei Vopos - ein vertrautes Bild auf jeder Transitstrecke innerhalb der DDR. Für jeden Transitreisenden hieß das: erhöhte Achtsamkeit im Straßenverkehr.
Der Wartburg und zwei Vopos – ein vertrautes Bild auf jeder Transitstrecke innerhalb der DDR. Für jeden Transitreisenden hieß das: erhöhte Achtsamkeit im Straßenverkehr. | Bild: NDR/jumpmedientv GmbH / Markus Wendler

Mit dem ersten deutsch-deutschen Vertrag wurden die Reisebestimmungen nach West-Berlin durch das Staatsgebiet der DDR festgelegt. Insgesamt gab es vier Transitstrecken, auf denen Reisende direkt nach Berlin und zurück in das Bundesgebiet fahren konnten. Die nördlichste Strecke war die Fernverkehrsstraße 5 (F5). Über 238 Kilometer führte sie von Lauenburg in Schleswig-Holstein bis nach Berlin-Staaken. Die F5 verlief als einzige Transit-Landstraße durch Städte, Dörfer und einsame Wälder.

Zeitzeugen erzählen von dramatischen Erlebnissen

Der Film erzählt von Menschen, für die die Fernverkehrsstraße 5 mehr als eine Transitstrecke war. Es war die Straße der verbotenen Treffen, der gescheiterten Fluchten und der riskanten "Grenzüberschreitungen". Ehemalige Volkspolizisten, Stasimitarbeiter und Fluchthelfer erzählen von ihren dramatischen Erlebnissen. Zeitzeugen ordnen sie ein.

Noch nie veröffentlichtes Archivmaterial von hoher Authentizität, Interviews und aufwendige Spielszenen ermöglichen den Blick in eine Zeit, die die Menschen in Deutschland bis heute nicht vergessen.

Zu den Mitwirkenden gehören unter anderem die Schauspielerin Wanda Perdelwitz sowie die Schauspieler Sven Fricke, Josef Heynert, Nico König und Christian Aumer. Die Dreharbeiten fanden an Originalschauplätzen rund um die F5 und am ehemaligen Grenzübergang Helmstedt/ Marienborn statt.

Ein Film von Ulf Thomas und Torsten Wacker

Online first ab 2.5.2022 und nach der Ausstrahlung zwölf Monate in der ARD Mediathek

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