"40 Jahre Tote Hosen" im Ersten, in der ARD Mediathek und in der ARD Audiothek

Die Toten Hosen am Anfang ihrer Karriere.
Die Toten Hosen am Anfang ihrer Karriere. | Bild: SWR

Die Toten Hosen feiern 2022 ihr 40-jähriges Band-Jubiläum. Schon kurz nach ihrer Gründung an Ostern 1982 führten die westdeutschen Punk-Helden die Stasi an der Nase herum und gaben der ostdeutschen Jugendkultur einen entscheidenden Impuls. In ihrem grellbunten Tourbus machten sich die Toten Hosen auf in Richtung Ost-Berlin, im Gepäck das richtige Maß an jugendlichem Leichtsinn und Abenteuerlust. Die wilde Kombo aus dem Westen witterte die Chance, gemeinsam mit den Ost-Punks jenseits der Mauer ein Statement gegen das System zu setzen. Und so spielten die Musiker Campino, Andi, Breiti, Kuddel und Trini ein heute legendäres Geheimkonzert in einer Kirche, mitten in der damaligen DDR.

In "Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin" wird die kaum bekannte Geschichte dieser unglaublichen Reise nun zum ersten Mal umfassend erzählt. Mit entdeckendem dokumentarischem Blick folgt der Film bisher vergessenen Hinweisen, spürt unmittelbar Beteiligte auf und fördert ungewöhnliche Momente zu Tage. Punk ist damals in beiden deutschen Staaten ein neues Phänomen. In der DDR gründet sich die Band Planlos um Sänger Michael "Pankow" Boehlke und Schlagzeuger Bernd Michael Lade, der wesentlich später Karriere als "Tatort"-Kommissar machen sollte. Ein Auftritt mit staatlicher Genehmigung ist unmöglich und wäre für die Punks auch keine Option. Ebenso wenig wie für die Toten Hosen, die im Westen schon erste Bekanntheit genießen, als sie von der Möglichkeit erfahren, in Ost-Berlin mit Planlos illegal aufzutreten – ein Geheimkonzert, getarnt als "kirchliche Veranstaltung mit musikalischer Untermalung". Der gemeinsame Auftritt wird für die Punkszene im Osten zu einem wichtigen Zeichen der Solidarität. Doch wie sollen die Toten Hosen über die Grenze kommen, was ist mit ihren Instrumenten? Das Risiko ist hoch, vor allem für die Punks in der DDR. Denn die Stasi hat sie längst im Visier.

Die Toten Hosen erinnern sich noch heute lebhaft an die verdeckte Einreise unter falscher Flagge und begeben sich für den Film noch einmal auf denselben Weg wie damals. Nach 40 Jahren treffen sie so erstmals wieder auf die Mitglieder von Planlos, die nach dem Konzert von der Stasi verfolgt und drangsaliert wurden. Die Dokumentation macht den verwegenen Trip in die DDR neu erlebbar: Exklusive Interviews, seltene Archivaufnahmen und emotionale Begegnungen zeigen, wie sich Punks in Ost und West gegen die Diktatur verbündeten und wie die Stasi versuchte, die Bewegung zu unterwandern. Fast so lange wie die Toten Hosen Rocklegenden sind, ist die DDR nun schon Geschichte. Ihr "Auswärtsspiel" in der DDR war ein deutsch-deutsches Abenteuer, das eine ewig aktuelle Frage stellt: anpassen oder aufbegehren?

"Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin" ist eine Produktion von ECO Media im Auftrag von SWR (Federführung), rbb und NDR.

Der Dokumentarfilm am 13. April 2022, 22:50 Uhr im Ersten
Die dreiteilige Serie ab 10. April 2022 in der ARD Mediathek

Weitere Informationen unter:
http://swr.li/auswaertsspiel-die-toten-hosen-in-ost-berlin 

"1LIVE Ikonen – Die Toten Hosen"

Der Podcast ab 6. April 2022 in der ARD Audiothek

Sie sind eine der bekanntesten Bands Deutschlands: Die Toten Hosen. Am 10. April 1982 traten sie das erste Mal unter diesem Namen im Bremer Schlachthof auf, hatten kaum genug eigene Songs für ein ganzes Konzert. Mittlerweile füllen sie Stadien, ihre Songs sind Hits. Zum 40. Jubiläum der Düsseldorfer Band erzählt 1LIVE in einem zehnteiligen Podcast die Geschichte der Band zusammen mit der Band. Musikjournalist Jochen Schliemann hat mit Andi, Breiti, Kuddel, Vom und Campino über die letzten 40 Jahre gesprochen. Aus diesen intensiven Gesprächen und Stimmen von Wegbegleiter:innen und Künstler:innen (wie Marteria und Jürgen Klopp), Fans und vielen anderen ist ein außergewöhnlicher Podcast entstanden, der eine einzigartige Band zeigt.

"Die Toten Hosen sind mehr als eine Band. Dieses scheinbar unendliche dicke Freundschaftsband zwischen Andi, Breiti, Vom, Kuddel, Campino und allen um sie herum hat mich sehr beeindruckt. Sie sind eine Familie, inklusive der Fans", sagt Podcast-Host Jochen Schliemann. "Der nicht auszudenkende Weg dieser Band von rebellischen Schulkindern über kunterbunte Systemfehler bis hin zu reflektierten Rockstars ist unglaublich. Es gibt reihenweise Anekdoten zum Niederknien. Der Podcast ist aber auch eine Geschichte über das Leben an sich; den Tod, die Liebe und gern noch einmal: Freundschaft."

Der Podcast gibt Einblicke in die Triumphe und Abstürze, Zweifel und ungeahnten Erfolge der Band und zeigt, wie sie die deutsche Musiklandschaft geprägt hat.

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