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Lale Andersen – die kühle Blonde aus dem Norden

1905 erblickt Lise-Lotte Helene Berta Bunnenberg in Bremerhaven das Licht der Welt. Mit 17 heiratet sie den Kunstmaler Paul Ernst Wilke und bekommt mit ihm drei Kinder. | Bild: dpa

1905 erblickt Lise-Lotte Helene Berta Bunnenberg in Bremerhaven das Licht der Welt. Mit 17 heiratet sie den Kunstmaler Paul Ernst Wilke und bekommt mit ihm drei Kinder.

Mit Matrosenliedern und Texten von Ringelnatz, Tucholsky und Brecht tourt sie durch ganz Deutschland und kommt schließlich 1933 nach Zürich, wo sie den jüdischen Komponisten Rolf Liebermann kennen und lieben lernt. Doch Hitler kommt in Deutschland an die Macht und sie muss die Schweiz und ihre neue Liebe verlassen.

In Deutschland legt sie sich den Künstlernamen Lale Andersen zu, doch berühmt wird sie erst 1941 als Lili Marleen mit der inoffiziellen Antikriegshymne "Lied eines jungen Wachpostens" – und macht sich damit keine Freunde. 1942 erhält sie Auftrittsverbot und wird unter Hausarrest gestellt. 1949 ein neuer Lichtblick: sie heiratet den Schweizer Schlagerkomponisten Arthur Beul.

Nach dem Krieg geht es auch wieder aufwärts mit ihrer Gesangskarriere. Ihre Fernwehlieder treffen den Zahn der Zeit.

Bei einem Treffen des Afrika-Korps erfreut sie 1959 die "Wüstenratten" mit ihren Liedern. Besonders mit ihrem Lied "Ein Schiff wird kommen" feiert Lale Andersen zu dieser Zeit große Erfolge.

Am 26. Februar 1961 gewinnt Lale Andersen mit ihrem Lied "Einmal sehen wir uns wieder" den deutschen Vorentscheid zum Grand Prix d'Eurovision de la Chanson.

Am 18. März 1961 tritt sie beim Grand Prix in Cannes an und belegt den 13. Platz.

Im März 1961 gewinnt sie den silbernen Löwen als eine der erfolgreichsten deutschen Interpretinnen der Deutschen Hitparade 1960.

Am 13. August 1972 stellt sie in Bremerhaven ihre Memoiren mit dem Titel "Der Himmel hat viele Farben" vor. Wenige Tage danach stirbt sie in Wien bei ihrer Lesereise.

Ihre Urne wird ihrem Wunsch folgend auf dem Dünenfriedhof der Nordseeinsel Langeoog beigesetzt. Viele Menschen trauern um die selbsternannte "Rollkragenkönigin".

Aber in der Erinnerung vieler Menschen lebt sie weiter als das Mädchen unter der Laterne oder als die Soldatenbraut vor dem Kaserenentor.