SENDETERMIN So., 04.10.20 | 12:03 Uhr | Das Erste

Presseclub

Die Corona-Erkrankung des US-Präsidenten Trump könnte den amerikanischen Wahlkampf auf den Kopf stellen. Die Situation ist jetzt vollkommen unberechenbar. Werden die nächsten beiden geplanten Debatten überhaupt noch stattfinden?

Bisher lag sein Herausforderer, Joe Biden, in den Umfragen klar vorne. Bleibt das so?

Kritiker mögen sagen, dass eine Wiederholung der Schlammschlacht zwischen Biden und Trump die Debattenkultur in den USA noch weiter beschädigt hätte. Denn statt Fakten gab es nur billige Polemik, Beleidigungen und Lügen. So mancher – wenn man von den harten Trump-Anhängern absieht - wird sich da mit Grausen gefragt haben: Was ist eigentlich mit der amerikanischen Vorzeigedemokratie passiert? Wer trägt für dieses Desaster die Verantwortung? Tatsächlich nur Trump, der das Vertrauen in die Legitimität der bevorstehenden Wahlen systematisch untergraben hat? Oder liegen die Ursachen tiefer, weil die missratene Debatte nur ein Ausdruck ist für den „kranken“ Zustand der amerikanischen Demokratie? Denn Fakt ist: Trump ist durch freie Wahlen an die Macht gekommen, obwohl er weniger Stimmen bekam als Clinton. Viele haben sich damals damit getröstet, dass die Checks and Balances der amerikanischen Verfassung ein Schutzschild sein könnten. Haben sie Recht behalten?

Schon jetzt blühen die Verschwörungstheorien im Netz: Ist Trump wirklich krank oder sucht er nur nach Mittel und Wegen, die Wahl zu verschieben? Was soll, was kann man dem Weißen Haus noch glauben, dessen Glaubwürdigkeit schwer angeschlagen ist? All das ist schweres Fahrwasser für die amerikanische Demokratie und eine Herausforderung für den Westen.

Darüber diskutiert WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni mit den Gästen:

Klaus Brinkbäumer; DIE ZEIT

Verena Bünten, ARD-Studio Washington

Matthew Karnitschnig, Politico

Yascha Mounk, Politikwissenschaftler und Publizist

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Westdeutscher Rundfunk
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